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Pressedienst

Brand- und Katastrophenschutzbericht 2004

06.06.2005 Schönbohm: Nachwuchsgewinnung ist die große Herausforderung der nächsten Jahre

Weniger Einsätze - Dank an Feuerwehrleute und Betriebe

 
Nr. 113/2005

Die Feuerwehren und Hilfsorganisationen in Brandenburg stehen angesichts der Bevölkerungsentwicklung in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen bei der Nachwuchsgewinnung. Darauf wies Innenminister Jörg Schönbohm anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichtes Brand- und Katastrophenschutz 2004 in Potsdam hin. „Sie müssen sich sehr intensiv und kreativ um den Nachwuchs bemühen, damit auch künftig ein flächendeckender Brand- und Katastrophenschutz gesichert ist. Dazu brauchen sie unser aller Unterstützung, denn es geht um unsere Sicherheit.“

Schönbohm versicherte, er werde die Jugendarbeit der Feuerwehren und Hilfsorganisationen auch künftig unterstützen. Im vergangenen Jahr wurden dafür 169.000 Euro aus Lottomitteln zur Verfügung gestellt. „Eine attraktive Jugendarbeit ist das wichtigste Instrument, um junge Leute zu begeistern.“ Nachdrücklich mahnte der Minister, die Ausrüstung der Feuerwehr nicht zu vernachlässigen. Die Kommunen müssten die technische Ausstattung der Feuerwehren im Interesse ihrer Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen. „Moderne Ausrüstung ist auch eine Motivation für die ehrenamtlichen Helfer. Und sie ist ein wichtiger Beitrag zur erfolgreichen Werbung um Nachwuchskräfte. Junge Leute begeistert man nicht mit alter Technik.“

Brandenburgs Feuerwehren mussten im vergangenen Jahr weniger oft zu Einsätzen ausrücken als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden sie zu 69.518 (2003: 72.653) Einsätzen gerufen. Dabei wurden 1.614 (3.032) Menschen aus gefährlichen Situationen gerettet. Im Einzelnen waren die Feuerwehren bei 7.085 (10.674) Bränden, 17.160 (21.692) technischen Hilfeleistungen und 41.387 (36.194) Notfällen im Einsatz. Witterungsbedingt fiel auch die Zahl der Waldbrandeinsätze mit 157 (679) deutlich niedriger als im Vorjahr aus. Betroffen war eine Fläche von insgesamt rund 87 (600) Hektar. Insgesamt leisteten im vergangenen Jahr 49.738 (2003: 50.652) Brandenburger Dienst als Feuerwehrleute; davon waren 48.600 (49.413) Männer und Frauen ehrenamtlich in den Freiwilligen Feuerwehren aktiv.

Schönbohm dankte insbesondere den vielen Freiwilligen in den Feuerwehren nachdrücklich für ihren Einsatz. „Ich weiß, dass Sie viele Stunden Ihrer Freizeit für den Dienst opfern. Bei Ihren Einsätzen riskieren Sie oft genug Gesundheit und Leben, um andere zu retten.“ Allein im vergangenen Jahr wurden 614 Feuerwehrleute bei Einsätzen verletzt; glücklicherweise gab es bei den Einsätzen keine Toten. Der Minister dankte auch den Familien und Partnern der Feuerwehrleute für ihr Verständnis. „Wir Brandenburger können stolz sein auf unser Rettungssystem und die Leistung unserer Hilfsorganisationen.“

Ebenso wichtig wie das ehrenamtliche Engagement in den Feuerwehren ist die Unterstützung durch die Betriebe bei Freistellungen für Einsätze und Ausbildung. „Gerade viele kleine und mittlere Betriebe in unseren Dörfern und Kleinstädten sehen diesen Beitrag zum Gemeinwohl als selbstverständlich an. Dafür verdienen sie hohe Anerkennung und Dank“, unterstrich Schönbohm. Um das Engagement auch nach außen sichtbar zu machen, werden seit 1999 vorbildliche Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Feuerwehrverband mit dem Förderschild ‚Partner der Feuerwehr’ ausgezeichnet. 58 Betriebe erhielten bislang diese Auszeichnung, davon allein 19 Betriebe im vergangenen Jahr.

Ausdrücklich bekannte sich Schönbohm zum Fortbestand der Landesschule und Technischen Einrichtung für den Brand- und Katastrophenschutz (LSTE), die weiter planmäßig modernisiert und ausgebaut wurde. „Wir brauchen eine leistungsfähige Ausbildungseinrichtung vor allem für die Führungs- und Spezialkräfte. Darüber hinaus ist die LSTE das Rückgrat der technischen Instandhaltung der Einsatzfahrzeuge.“

Zu den herausragenden Ereignissen des vergangenen Jahres zählte Schönbohm die Verabschiedung des neuen Brand- und Katastrophenschutzgesetzes. „Brandenburg hat damit eines der modernsten Gesetze auf diesem Sektor.“ Daneben hob der Innenminister die Einladung brandenburgischer Einsatzkräfte zur ersten EU-Waldbrandbekämpfungsübung im südfranzösischen Department Bouche de Rhone hervor. „Dies unterstreicht die hohe Kompetenz unserer Einsatzkräfte bei der Waldbrandbekämpfung.“

Besonders dankte Schönbohm noch einmal dem ehemaligen Landesbrandmeister Jürgen Helmdach, der im September vergangenen Jahres nach zehnjähriger Tätigkeit in diesem Amt verabschiedet worden war. „Herr Helmdach hat zu Recht hohes fachliches Ansehen weit über die Grenzen unseres Landes hinaus genossen. Das zeigen Anforderungen zu internationalen Einsätzen wie dem Waldbrand in den USA im August 2000 oder die Teilnahme an der europäischen Großwaldbrandübung.“

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