Staatskanzlei

„Ein Vorbild für die Jugend“ – Woidke gratuliert Noël Martin zum 60. Geburtstag

veröffentlicht am 21.07.2019

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat dem bei einem rassistischen Angriff vor 23 Jahren in Mahlow schwer verletzten Noël Martin herzliche Glückwünsche der Landesregierung zum 60. Geburtstag am 23. Juli übermittelt. In dem Schreiben wünscht Woidke dem in Birmingham lebenden Martin „weiterhin viel Lebenskraft und Lebensmut".

Woidke würdigt die Haltung des seit dem Anschlag Querschnittsgelähmten: „Sie haben selbst dann noch etwas aus Ihrem Leben gemacht, als es nach einem rassistisch motivierten Angriff zu Ende schien. Das Ausmaß Ihres Leidens lässt sich weder in Worte fassen noch nachempfinden. Dennoch fanden Sie nach dieser schrecklichen Tat die Kraft, gemeinsam mit Ihrer viel zu früh verstorbenen Frau Jaqueline und dem damaligen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe den "Noel-und-Jaqueline-Martin-Fonds" zu gründen. 2008 wurde dieser zur "Noel-und-Jaqueline-Martin-Stiftung". Sie haben damit einen Jugendaustausch zwischen Mahlow und Birmingham initiiert. Dieser ermöglicht es jungen Menschen aus verschiedenen Kulturen, mit verschiedenen Hautfarben, sich kennen und respektieren zu lernen."

Woidke dankte Martin für dessen „unerschütterlichen Willen, Rassismus und Rechtextremismus etwas entgegen zu setzen. Nämlich Freundschaft und Verständigung." Damit sei er für viele Jugendliche, aber auch für viele andere zu einem wichtigen Vorbild geworden.

Woidke: „Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, für Demokratie und Toleranz sowie gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu kämpfen. Dafür haben Sie mich als Mitstreiter immer an Ihrer Seite! Der aufkommende Rechtspopulismus in Brandenburg und in Deutschland macht mir Sorgen. Gerade die deutsche Geschichte lehrt, dass fremdenfeindlichen Sprüchen sehr schnell gewalttätige fremdenfeindliche Taten folgen können. Wer der Abschottung und der Angst vor Fremden das Wort redet, heizt Spannungen an und gefährdet die Grundlagen der Freiheit."

Woidke verweist darauf, dass am Tatort in Mahlow ein Gedenkort an die rassistische Attacke auf Martin erinnert. Das sei ein „wichtiges Zeichen. Viele Mahlower setzen sich dafür ein, dass der brutale Angriff auf Sie nicht vergessen wird und sich so etwas nicht wiederholen darf."

Woidke: „Gerade an einem Tag wie diesem denken wir Brandenburger an Sie. Wir können nicht ungeschehen machen, was Ihnen in unserem Bundesland widerfahren ist. Wir können uns nur in Ihrem Sinne für ein gewaltfreies Miteinander einsetzen und bleiben Ihnen in unserem Herzen zutiefst verbunden. Ich wünsche Ihnen und uns, dass Sie sich weiterhin so engagiert für ein tolerantes und weltoffenes Miteinander in Brandenburg einsetzen. Unser Land braucht Sie."

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