Staatskanzlei

Platzeck fordert bundesweite Umlage der Netzausbaukosten

veröffentlicht am 29.08.2011

Ministerpräsident Matthias Platzeck forderte heute eine bundesweite Umlage der Netzausbaukosten für die Aufnahme des Stroms aus Erneuerbaren Energien. „Es kann nicht sein, dass der Nutzen aus den Erneuerbaren Energien allen zu Gute kommt, die Kosten aber nur auf Wenige aufgeteilt werden“, sagte Platzeck bei einem Besuch des „Transmission Control Center“(TCC) des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz in Neuenhagen. Nur durch eine gerechte Verteilung der Lasten kann nach Aussage des Ministerpräsidenten die große Herausforderung gelingen, die ökonomischen Bedürfnisse der Gesellschaft mit einer ökologisch und nachhaltigkeitsorientierten Wirtschaft zu verknüpfen. „Der verstärkte Einsatz Erneuerbarer Energien, höhere Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit sind deshalb zentrale Ziele der Brandenburger Energiepolitik, auch wenn in den nächsten Jahrzehnten noch die fossilen Energieträger als Brückentechnologie in Anspruch genommen werden müssen“, so Platzeck. Brandenburg nimmt im Vergleich zu anderen Bundesländern einen Spitzenplatz bei der Nutzung Erneuerbarer Energien ein - mit der Folge, dass Brandenburg einen besonders großen und akuten Netzausbaubedarf hat. Mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, zu dem sich Brandenburg bekannt hat, steigt der Bedarf nach einem leistungsfähigen Übertragungsnetz weiter. Platzeck wörtlich: „Insoweit muss es uns gelingen, den dringend erforderlichen Netzausbau zu beschleunigen und verstärkt Speichermöglichkeiten zu erschließen.“ Einen unabdingbaren Beitrag für die Netzstabilität nannte der Ministerpräsident die Arbeit des erst vor zwei Monaten eröffneten TCC. Er zeigte sich von dem technischen Stand und den innovativen Lösungen beeindruckt. Das Unternehmen sorgt für den Betrieb, die Instandhaltung, die Planung und den Ausbau des 380/220-Kilovolt-Übertragungsnetzes auf den Gebie-ten der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie Hamburg und Berlin. Das TCC sichert dabei die Netzintegration von 41 Prozent der in Deutschland installierten Windkraftleistung. Sein Übertragungsnetz erstreckt sich über eine Fläche von 109.000 Quadratkilometern und bildet somit das Rückgrat für die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen.