Staatskanzlei

Platzeck betont gemeinsame Interessen – Europapolitischer Dialog in Gorzow

veröffentlicht am 27.06.2011

Mit der im Juli beginnenden EU-Ratspräsidentschaft Polens verbindet Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck Hoffnungen auf eine noch intensivere Zusammenarbeit der beiden Nachbarn. „Im Zusammenwachsen Europas liegen große Entwicklungschancen für die Region beiderseits der Oder. Daher werden Brandenburg und Polen ihre Vorreiterrolle bei den bilateralen Kontakten weiter ausbauen“, sagte Platzeck am Montag auf einer Europa-Veranstaltung im polnischen Gorzow. Das Ziel müsse eine gemeinsame Wirtschafts- und Arbeitsregion sein Beispielhaft sei in diesem Kontext das seit vielen Jahren „vertrauensvolle“ Verhältnis zwischen Brandenburg und der polnischen Partnerwojewodschaft Lubuskie. Platzeck wörtlich: „Die nunmehr über zehn Jahre währende vertragliche Zusammenarbeit hat schon reichlich Früchte getragen.“ An der Umsetzung des Arbeitsprogramms, das die deutsche und die polnische Regierung zum 20. Jahrestag des Nachbarschaftsvertrags vereinbart hatten, würden sich Brandenburg und Lubuskie etwa bei der geplanten Verbesserung von Verkehrsverbindungen und der Sprachkenntnisse beteiligen. Sinnvoll sei eine gemeinsame langfristige Entwicklungs-Strategie der deutschen und polnischen Grenzanrainer. Der Ministerpräsident betonte: „Wir brauchen noch mehr Polnischunterricht an den deutschen Schulen in der Grenzregion.“ Der Ministerpräsident würdigte die gute Initiative der Frankfurter Europauniversität Viadrina, die einen neuen Studiengang Polenstudien eingerichtet hat. Platzeck schlug vor, dass die benachbarten Wojewodschaften zusätzliche Polnisch-Lehrkräfte entsenden. Diese Unterstützung „wäre eine sinnvolle und hilfreiche Investition in die gemeinsame Zukunft“. Während sich Straßenverbindungen zunehmend verbesserten, ließen die Schienenwege noch zu wünschen übrig. So sei die Strecke nach Stettin noch nicht elektrifiziert, und von Berlin nach Breslau benötigten die Reisenden rund sechs Stunden. Die gemeinsame Wirtschaftsregion werde „buchstäblich ausgebremst“. Das dürfe auf Dauer nicht hingenommen werden. Deswegen beteiligten sich Brandenburg und Lubuskie aktiv an einem "Runden Tisch Verkehr" der Oderpartnerschaft, wo alle Grenzanrainer gemeinsam an Lösungen arbeiteten. Die Konferenz eröffnete die „Tage der Wojewodschaft Lubuskie“, unter anderem mit dem „40. Lagower Filmsommer“.