Staatskanzlei

„Impulsgeber für Ehrenamt" - Woidke prämiert die acht Gewinnerprojekte des 2. Ideenwettbewerbs „Zukunft Ehrenamt"

veröffentlicht am 11.09.2023

» Fotos der Veranstaltung - Quelle: Volker Tanner, Staatskanzlei

Nachhaltig, impulsgebend und zukunftsorientiert: Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des 2. Ideenwettbewerbs „Zukunft Ehrenamt" wollen mit ihren Projekten Interesse am Ehrenamt wecken und möglichst viele Menschen im Land erreichen. Für diese Impulse wurden acht Vorhaben im Wettbewerb der Staatskanzlei prämiert und heute von Ministerpräsident Dietmar Woidke in der Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam empfangen. Woidke bezeichnete die acht Gewinnerprojekte als „Impulsgeber für die Zukunft des Ehrenamts".

Woidke betonte: „Ehrenamt schafft Zukunft und muss sich dafür beständig selbst weiterentwickeln. Der Ideenwettbewerb rückt Projekte in den Mittelpunkt, die gemeinwohlorientiertes Denken und Handeln fördern, den Zusammenhalt von Menschen stärken und das Ziel verfolgen, das Engagement von Menschen nachhaltig zu sichern. Die Beteiligung am Wettbewerb zeigt, dass alle freiwillig Engagierten den Ehrenamtsgedanken aktiv weitertragen möchten."

45 Projektvorschläge waren in diesem Jahr eingegangen. Es wurde ein Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro vergeben. Mit Unterstützung durch die Bewertung einer Fachjury wurden die Gewinnerprojekte ausgewählt.

Der 1. Platz mit einem Preisgeld von 5.000 Euro geht an den Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg e.V. Mit Hilfe von Patenschaften sollen Fördervereine mit Beratungsbedarf durch erfahrene ehrenamtlich Engagierte begleitet werden. Durch die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen an neue Engagierte können Kita- und Schulvereine gestärkt und gefördert werden. Woidke: „Diese Projektidee hat alle überzeugt. Durch die Folgen der Corona-Pandemie wurden auch Kita- und Schulfördervereine in ihrer Arbeit eingeschränkt, die wichtige Unterstützer der pädagogischen Arbeit sind. Mit den Patenschaften stärken die Initiatoren langfristig und nachhaltig das Ehrenamt in diesem Bereich. Die Arbeit in den Fördervereinen ist von unschätzbarem Wert für Kinder und Jugendliche und ihre Entwicklung."

Die zwei 2. Plätze mit einem Preisgeld von je 2.500 Euro gehen an die Bürgerstiftung Barnim Uckermark für das Projekt „38 unter einem Hut" und den Verein LandWerft e.V. aus Herzberg im Landkreis Elbe-Elster für das Vorhaben „Mach mit. Sei dabei. Neues Leben und Arbeiten im 3Horizonte".

Das Projekt „38 unter einem Hut" sorgt mit verschiedenen Veranstaltungen für den Austausch unter den 38 Mitgliedsdörfern und ihrer Bürgerinnen und Bürger des Dörfernetzwerkes Nordwestuckermark (Landkreis Uckermark). Die Dörferzeitung soll weiterentwickelt und insbesondere die Jugendredaktion ausgebaut werden. Woidke: „Hier verteilen sich 38 Dörfer auf 250 Quadratkilometer. Das erschwert die Identifikation mit der Gemeinde und die Menschen kommen nicht genug in Kontakt. Dank der Bürgerstiftung ändert sich das gerade. Es gibt monatliche Treffen und es werden Wandertage durch die Gemeinde organisiert, bei denen man ins Gespräch kommen kann. Hier wird das kommunale Miteinander nachhaltig gestärkt. Alle können mitmachen und sind an Beteiligungsprozessen bei kommunalpolitischen Fragen eingebunden. Eine erstklassige Initiative, die das Wir-Gefühl stärkt."

Mit dem Vorhaben „Mach mit. Sei dabei. Neues Leben und Arbeiten im 3Horizonte" sollen in einem multifunktionalem Projekthaus neue Konzepte für Leben und Arbeiten entwickelt werden. Hier werden Veranstaltungen organisiert und es stehen Coworking-Plätze zur Verfügung. Zu den Ideen gehören Mentoring-Programme für Schülerinnen und Schüler oder ein generationenübergreifendes Musikprojekt. Woidke: „Der Verein LandWerft setzt Impulse in die Stadtgesellschaft hinein. Das Projekt regt an, vermittelt sozial anwendbares Wissen und fördert Netzwerkstrukturen vor Ort. Das sind viele gute Gründe für einen Preis."

Die fünf 3. Plätze mit einem Preisgeld von je 1.000 Euro gehen an das Kinder- und Jugendtelefon Potsdam für das Projekt „Jugendliche beraten Jugendliche", den DRK-Kreisverband Fläming-Spreewald e.V. (Landkreis Dahme-Spreewald) für die Mobilitätskümmerer in der Gemeinde Märkische Heide, die Initiative Begegnungszentrum Großderschau (Landkreis Havelland) für die Kinderumweltgruppe „Trash Ninjas", die Agentur für Ehrenamt Potsdam SEKIZ e.V. für das Projekt „Relaunch Ehrenamt" und die Freiwillige Kinderfeuerwehr Waltersdorf (Landkreis Dahme-Spreewald) für das Projekt „Feuerstarter".

Das Kinder- und Jugendtelefon Potsdam ist ein Beratungsangebot, mit dem Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung, bei ihren Sorgen und Ängsten begleitet und unterstützt werden. Es ist zudem einer von 77 bundesweiten Standorten der „Nummer gegen Kummer". Ein besonderes Angebot ist das integrierte Projekt „Jugendliche beraten Jugendliche", in dem in Potsdam 15 Jugendliche ehrenamtlich tätig sind. Jeden Samstag von 14.00 bis 20.00 Uhr stehen junge Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren als Telefonseelsorgerinnen und -seelsorger bereit. Woidke: „In einer Krise mit Gleichaltrigen sprechen zu können, fällt vielen Jugendlichen leichter. Dieses ergänzende Projekt ist ein Segen. Durch Kooperationen mit Potsdamer Oberstufenklassen sollen weitere jugendliche Ehrenamtliche gewonnen werden. Die Beratung ist ein wichtiges Angebot. Ich hoffe, dass weitere junge Freiwillige dafür gewonnen werden können."

Der DRK-Kreisverband Fläming-Spreewald e.V. hat die „Mobilitätskümmerer" in der Gemeinde Märkische Heide initiiert. Mit der Hotline für Mobilitätsauskünfte erhalten ältere Menschen eine individuelle Beratung zur Bewältigung von Fahrstrecken durch ehrenamtliche Mobilitätskümmerer. Diese erläutern Möglichkeiten mittels ÖPNV, organisieren Mitfahrgelegenheiten oder vermitteln Ehrenamtliche, die zum Beispiel Einkäufe mitbringen oder bei Fahrten mit dem Bus begleiten. Die regionale Verkehrsgesellschaft unterstützt das Projekt ebenso wie die TH Wildau. Woidke: „In der Gemeinde Märkische Heide ist gelebte Nachbarschaft kein Fremdwort. Hier wird älteren Menschen echte soziale Teilhabe ermöglicht. Einige Ehrenamtliche stehen bereits zur Verfügung. Ich drücke die Daumen, dass es noch mehr werden."

Die Großderschauer „Trash Ninjas" sind eine Initiative des Begegnungszentrums Großderschau. Die Gruppe wurde 2022 ins Leben gerufen, um Kindern die Umweltprobleme und den Klimawandel zu vermitteln. Die Trash Ninjas starten Müllsammelaktionen, hängen Nistkästen auf, bauen Insektenhotels und pflanzen Bäume. Woidke: „Die Idee der Kinderumweltgruppe trifft den Nerv der Zeit. Sie stärkt das Umweltbewusstsein, führt Kinder an ehrenamtliches Arbeiten heran, trägt zum Miteinander in der Gemeinde bei, verschönert das Dorf und macht dabei noch Spaß. Es ist ganz wunderbar, was die Trash Ninjas für ihr Dorf und die Umwelt leisten."

Die Agentur für Ehrenamt Potsdam SEKIZ e.V. will mit einer neuen und verbesserten Ansprache das Ehrenamt attraktiver für junge Menschen machen. In Workshops sollen Ideen für ein besseres und zielgruppenspezifischeres Angebot entwickelt und anschließend mit einer Imagekampagne umgesetzt werden. Woidke: „Der seit 1990 bestehende Verein tritt nicht auf der Stelle. Den Mitgliedern war aufgefallen, dass viele Angebote nicht genug attraktiv für jungen Menschen sind. Mit dieser Erkenntnis wurde die Projektidee geboren, das Ehrenamt zu relaunchen. Einfach nur für ehrenamtliche Arbeit zu werben und auf neue Freiwillige zu hoffen, reicht leider nicht aus. Das haben die Projektverantwortlichen erkannt und erarbeiten nun passgenauere Angebote."

Die „Feuerstarter" wollen den Feuerwehrsport spielerisch und praktisch näherbringen. Mit diesem Projekt soll die Freiwillige Kinderfeuerwehr nachhaltig gestärkt werden, denn auch die Kameradinnen und Kameraden im Ortsteil Waltersdorf sorgen sich um den Nachwuchs. Unter dem Motto „Feuerstarter - Erleben, Mitmachen, Helfen!" sollen ein- bis dreitägige Veranstaltungen Interesse für den Feuerwehrsport und freiwilliges Engagement geweckt werden. Angesprochen sind Kinder ab 8 Jahren. Woidke: „Dabei können Teamgeist erlebt und Geschicklichkeit erprobt werden. Ich danke den Initiatorinnen und Initiatoren für Ihren Einsatz zur überlebenswichtigen Stärkung unserer Feuerwehren und hoffe, dass es viele Nachahmer gibt."

» Fotos der Veranstaltung - Quelle: Volker Tanner, Staatskanzlei

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