Staatskanzlei

Woidke trauert um Noël Martin

veröffentlicht am 15.07.2020

Ministerpräsident Dietmar Woidke trauert um Noël Martin. Der Brite, der seit einem rassistischen Anschlag in Blankenfelde-Mahlow vor 24 Jahren querschnittsgelähmt war, starb am Dienstag in einem Krankenhaus in Birmingham.

Woidke: „Noël Martin hat nach dieser schrecklichen Tat die Kraft gefunden, vor allem Jugendliche vor Rassismus und Rechtsextremismus zu warnen und für Toleranz und Verständigung einzutreten. Durch seinen unerschütterlichen Willen und seine klare Haltung, sich für ein gewaltfreies Miteinander einzusetzen, ist er für Viele zu einem Vorbild geworden.

Der Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die jüngsten Ereignisse etwa in Halle oder Hanau zeigen eindrücklich, wie wichtig und notwendig dieses Engagement ist. Wir können nicht ungeschehen machen, was Noël Martin in unserem Bundesland passiert ist. Aber sein Schicksal ist uns Verpflichtung, diesen Kampf in seinem Sinne fortzusetzen."

Noël Martin aus Birmingham war am 16. Juni 1996 Opfer eines rassistischen Angriffs in Mahlow geworden. Seitdem war er vom Hals an gelähmt. Die beiden Täter, damals 17 und 24 Jahre alt, mussten für fünf und acht Jahre ins Gefängnis. Sie hatten einen Stein gezielt in Martins Auto geschleudert.

Im Sommer 2001 kehrte er nach Mahlow zurück, um eine Demonstration gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit anzuführen. Damals regte er Begegnungen zwischen Jugendlichen aus der Region und Birmingham an. Aus diesem Austausch hat sich die Noël- und Jacqueline-Martin-Stiftung entwickelt, die seit 2008 unter der treuhänderischen Verwaltung der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam" den Jugendaustausch weiterführt.

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