Staatskanzlei

Nah bei den Menschen - Projekt „Dorfkümmerin" als „Demografie-Beispiel des Monats" Oktober geehrt

veröffentlicht am 15.10.2019

Deniz Öz ist Netzwerkerin im besten Sinne des Wortes. Im Ortsteil Blumenthal der Gemeinde Heilgengrabe (Ostprignitz-Ruppin) ist sie seit 2017 „Dorfkümmerin". Mit ihrer Arbeit macht sie das Landleben attraktiver. Das sieht auch die Kommune so. Im September vergangenen Jahres beschlossen die Gemeindevertreter, die zunächst vom Bundeslandwirtschaftsministerium als Modellprojekt zur ländlichen Entwicklung finanzierte Stelle als „Dorfkümmerin" aus eigenen Haushaltsmitteln fortzusetzen und zu erweitern. Heute zeichnete der Bevollmächtigte des Landes beim Bund, Staatssekretär Thomas Kralinski, das Projekt der Gemeinde Heiligengrabe in Blumenthal als „Demografie-Beispiel des Monats" Oktober der Staatskanzlei aus.

Deniz Öz war zunächst im Rahmen des Modellprogramms „Regionalität und Mehrfunktionshäuser" des Bundeslandwirtschaftsministeriums eingestellt worden, um das „Bürgerhaus Blumenthal" zu einem multifunktionalen Dorfgemeinschaftshaus auszubauen. Sie sollte die Menschen vor Ort zusammenbringen, Nachbarschaftshilfe wie Babysitten und Fahrgemeinschaften organisieren sowie Aktivitäten der Vereine und Organisationen im Ort koordinieren. Das Pilotprojekt wurde vom IGES Institut (Forschung und Beratung für Infrastruktur- und Gesundheitsfragen) begleitet.

Inzwischen ist Deniz Öz bei Jung und Alt bekannt. Die Einwohner schätzen ihr Engagement. Sie organisiert Bürgersprechstunden, ein monatliches Bürgerfrühstück, Lesungen, Vorträge, Infoabende zu Gesundheits- und Pflegethemen, Spielenachmittage und Kinoabende. Seit der Übernahme ihrer Stelle durch die Gemeinde ist sie für den südlichen Bereich der aus 14 Orts- und drei Gemeindeteilen bestehenden Gemeinde Heiligengrabe zuständig. Auch für das Jahr 2020 ist die 30-Wochenstunden-Stelle über den Haushalt der Gemeinde abgesichert.

Kralinski: „Das Projekt ‚Dorfkümmerin‘ ist für Heiligengrabe maßgeschneidert. Es hilft, die Lebensqualität auf dem Lande für Jung und Alt zu verbessern. Durch die vielfältigen Möglichkeiten der Begegnung werden zugleich Synergien frei. Nicht nur Angebote verschiedener Ortsteile werden zusammengeführt, sondern auch neue, generationsübergreifende Treffen und Initiativen entwickelt. Damit leistet die Dorfkümmerin einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge vor Ort. Sie ist nah bei den Menschen und zeigt, dass deren Bedürfnisse wahrgenommen und Lösungen gesucht werden."

Der Bürgermeister der Gemeinde Heiligengrabe, Holger Kippenhahn: „Unser Projekt sollte von Anfang an keine ‚Eintagsfliege‘ sein. Die demografischen Veränderungen im ländlichen Raum verlangen mittel- und langfristige Maßnahmen von Bund, Land und Kommunen, die das ehrenamtliche Engagement unserer Menschen für die dörfliche Gemeinschaft nicht ersetzt, aber intensiv unterstützt."

Das Projekt „Dorfkümmerin" der Gemeinde Heiligengrabe ist ein weiteres Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten", mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die „Demografie-Beispiele des Monats" werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten" unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht.

Kontakt für das „Demografie-Beispiel des Monats" Oktober: Gemeinde Heiligengrabe, Bürgermeister Holger Kippenhahn, E-Mail: gemeinde@heiligengrabe.de, Tel. 033962 - 67301

 

Mehr Informationen:

https://www.brandenburg.de/de/demografie/bb1.c.619526.de

Hinweise und Anregungen an: demografie@stk.brandenburg.de

Pressemitteilung als PDF (application/pdf 412.8 KB)