Staatskanzlei

Gorholt: Lehren aus Diktaturgeschichte ziehen

veröffentlicht am 08.12.2018

Für das Land Brandenburg werden die Aufarbeitung der Geschichte des Gefängnisses Leistikowstraße und die Ehrung der Opfer auch weiterhin wichtige Bestandteile der Erforschung der Diktaturgeschichte insgesamt bleiben. Das betonte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Martin Gorholt, heute in Potsdam bei einer Feierstunde zum 10. Jahrestag der Gründung der Stiftung Gedenk- und  Begegnungsstätte Leistikowstraße. Gorholt: „Wer die Zukunft gestalten will, muss sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen und die Lehren daraus ziehen. Das ist gerade in heutiger Zeit wichtiger denn je."

Die Gedenkstätte Leistikowstraße leistet mit ihrer Ausstellung einen wichtigen Beitrag zur historisch-politischen Bildung. Gorholt: „Ganz deutlich wird hier die Dimension des stalinistischen Terrors. Über 50 Schicksale ehemaliger Häftlinge geben beredt Auskunft über das persönliche Erleben der damaligen, von politischer Verfolgung und Angst geprägten Zeit." Insbesondere an den individuellen Biographien lasse sich erkennen, wie sehr dieses Haus Teil des stalinistischen Systems gewesen ist. „Die Häftlinge haben an diesem Ort unvorstellbares Leid erfahren. Es gilt, deren Schicksal in würdiger Erinnerung zu halten." Gorholt würdigte, dass sich ehemalige Häftlinge ehrenamtlich in die Erarbeitung der Ausstellung einbrachten.

Er dankte den Mitarbeiterinnen der Gedenkstätte sowie den Verfolgten- und Opferverbänden, die durch ihr Engagement die Geschichte des Gefängnisses und die Schicksale der Häftlinge nach jahrzehntelanger Verdrängung wieder in das öffentliche Bewusstsein rückten. „Der Übergang vom ehrenamtlichen Engagement in die Struktur der Stiftung verlief nicht immer reibungslos.  Aber aus Konflikten muss man lernen. Wir haben alle miteinander gelernt, dass es bei manch einer geschichtspolitisch kontrovers verhandelten Frage notwendig ist, sich lieber einmal mehr persönlich auszutauschen als zu wenig."

 

 

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