Staatskanzlei

Digitalbeirat übergibt Thesen an Woidke – „Chancen der Digitalisierung klug nutzen und Risiken ernst nehmen“

veröffentlicht am 07.11.2018

Der vom Kabinett berufene Digitalbeirat hat heute seine Thesen an Ministerpräsident Dietmar Woidke übergeben. Diese werden Teil der Zukunftsstrategie ‚Digitales Brandenburg‘. Der Strategieentwurf soll im Dezember vom Kabinett beschlossen werden. Woidke sagte bei der Übernahme in Potsdam: „Ich danke dem Beirat für die geleistete Arbeit. Die Thesen zeigen auf, wie Brandenburg aussehen kann, wenn wir die Chancen der Digitalisierung klug nutzen und dabei die Risiken ernst nehmen. Wichtig ist dabei, dass der Mensch und nicht die Technik im Mittelpunkt steht. Die Thesen sind Orientierung und Ansporn zugleich auf unserem Weg in eine digitale Zukunft."

Der Beirat plädiert in seinen Thesen für mehr Optimismus in der Digitalpolitik. So soll Brandenburg bereits bestehende und lokalspezifische Stärken ausbauen, insbesondere in den Bereichen der digitalen Bildung, Landwirtschaft und Gesundheit. Ziel des Beirates ist es, Vorbehalte bei den Bürgerinnen und Bürgern abzubauen und die Digitalisierung als Chance zu sehen. Bei der Übergabe der Thesen in der Staatskanzlei war auch der für Digitalisierung zuständige Staatssekretär Thomas Kralinski anwesend.

Beiratsmitglied Prof. Dr. Christoph Meinel: „Die Digitalisierung ist inzwischen in der Lebenswirklichkeit unserer Gesellschaft angekommen. Sie bietet, richtig eingesetzt, große Potentiale für die Gestaltung der Zukunft in allen Lebensbereichen, insbesondere auch in Bildung und Gesundheit. Hier hat Brandenburg gute Chancen, nicht nur Anderen zu folgen, sondern Zukunft selbst zu gestalten."

Beiratsmitglied Prof. Ines Härtel hob hervor:  „Die digitale Zukunft besitzt vielfältige und chancenreiche Perspektiven. Das haben die spannenden Diskussionen im Digitalbeirat gezeigt. Wirtschaftliche und soziale Innovationen hier dienen allen. Mit der Digitalisierung wird sich die Lebensqualität der Brandenburger in vielen Bereichen verbessern."

Woidke  und Kralinski dankten dem Beirat für die klugen Hinweise und Empfehlungen. Woidke: „Wir sehen uns bestärkt darin, Brandenburg smart zu machen. Dabei steht für uns der Nutzen für die Menschen im Mittelpunkt. Ein zentrales Ziel ist es dabei, gerade ländliche Regionen und Digitalisierung zusammenzubringen. Digitalisierung klug eingesetzt kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Distanzen zwischen Stadt und Land zu überbrücken. Die vorgelegten Thesen geben dazu gute Empfehlungen."

Die Thesen wurden online zur Diskussion gestellt. Verbände, Kommunen, Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit, die Thesen zu gewichten und ihre Wünsche sowie Vorstellungen zur Zukunftsstrategie zu äußern.

 

Thesen für die digitale Zukunft Brandenburgs:

  1. Digitalisierung wird das menschliche Miteinander fördern.
  2. Das ländliche Brandenburg wird zum noch attraktiveren Lebens- und Arbeitsort, geografische Entfernungen verlieren an Bedeutung.
  3. Bildungsangebote werden umfassend verfügbar und frei zugänglich sein.
  4. Ökonomie, Ökologie und soziale Rückwirkungen werden sektorenübergreifend gedacht.
  5. Brandenburgerinnen und Brandenburger werden im Alltags- und Berufsleben von Routinetätigkeiten befreit sein und ein besseres Leben führen.
  6. Die Demokratie in Brandenburg wird lebendiger, transparenter und partizipativer.
  7. Brandenburg wird seine Stärken stärken und Räume für Innovationen schaffen.
  8. Digitalisierung wird den sozialen Fortschritt fördern.
  9. Kommunen werden als Ansprechpartner vor Ort an Bedeutung gewinnen.
  10. Daten werden nachhaltig genutzt.

 

Mitglieder des Digitalbeirates:

  • Prof. Dr. Ulrich Berger, Lehrstuhl für Automatisierungstechnik und Leiter des  Innovationszentrums Moderne Industrie (IMI), BTU Cottbus-Senftenberg
  • Caroline Gorski, Rolls-Royce Group Director of R² Data Labs
  • Prof. Dr. Ines Härtel, Lehrstuhl Öffentliches Recht, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), zugl. Richterin im Nebenamt am Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg
  • Jürgen Heese, Vorstandsvorsitzender in der Telemed-Initiative Brandenburg e. V. und Initiative Gesundheitswirtschaft Brandenburg e. V.
  • Laura-Kristine Krause, Vorstand „D64-Zentrum für digitalen Fortschritt" und Leiterin des Programmbereichs Zukunft der Demokratie im „Progressiven Zentrum"
  • Prof. Dr. Christoph Meinel, Institutsdirektor und CEO der HPI gGmbH
  • Sven Slazenger, Geschäftsführer der Interlake System GmbH, Potsdam
  • Susanne Stumpenhusen, Landesbezirksleiterin Berlin-Brandenburg der Gewerkschaft ver.di
  • Prof. Dr.-Ing. Cornelia Weltzien, Lehrstuhl „Agromechatronik - Sensorbasierte Prozessführung in der Landwirtschaft", Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) Potsdam

Hinweis: Die überreichten Thesen in ihrer ausführlichen Fassung können Sie hier herunterladen.

Pressemitteilung als PDF (application/pdf 140.2 KB)