Staatskanzlei

Vorbereitet auf die digitale Gesellschaft - Fürstenberger „Verstehbahnhof" ist „Demografie-Beispiel des Monats September"

veröffentlicht am 17.09.2018

Im alten Bahnhofsgebäude von Fürstenberg wird an der Zukunft gearbeitet. Hier lernen junge Menschen, wie sie die digitale Gesellschaft begreifen und mitgestalten können. „Verstehbahnhof" heißt das ehrenamtlich betriebene Bildungsprojekt des Vereins havel:lab. Es wurde heute in der Potsdamer Staatskanzlei auf dem Fachtag „Brandenburg Digital Engagiert" als „Demografie-Beispiel des Monats" September geehrt. Ministerpräsident Dietmar Woidke überreichte die Auszeichnung an  Daniel Domscheit-Berg. Der Informatiker und ehemalige Sprecher von Wikileaks hatte den „Verstehbahnhof" gemeinsam mit seiner Frau Anke und Michel Bürgel gegründet.

Im Verstehbahnhof können Jugendliche in der einstigen Wartehalle Kenntnisse im Elektro-Löten oder Programmieren erwerben, 3D-Drucker oder Laser-Cutter ausprobieren. Aber auch über den Umgang mit sozialen Medien oder den Einsatz digitalen Wissens für gesellschaftliche Verbesserungen wird gesprochen. Neben Workshops, Projekttagen und -wochen stehen Fortbildungen für Lehrkräfte und themenspezifische öffentliche Veranstaltungen auf dem Programm.

Woidke sagte: „Auch wenn die unkomplizierte Bedienung von Smartphones oder Tabletts heute besonders von Kindern und Jugendlichen frühzeitig beherrscht wird, gewinnt die digitale Bildung immer mehr an Bedeutung. Genau hier setzt der ‚Verstehbahnhof‘ an. Die in dem Projekt ehrenamtlich Engagierten begleiten Kinder und Jugendliche ins digitale Zeitalter mit seinen Chancen und Fähigkeiten, aber auch Risiken. Das halte ich für besonders wichtig, genau wie die Erkenntnis, dass durch die digitalen Möglichkeiten auch ein Leben im ländlichen Raum an Attraktivität gewinnt. Der ‚Verstehbahnhof‘ steht für eine klare Botschaft: ‚Ihr könnt auch in eurer Heimat ganz nah dran sein an den digitalen Trends und Chancen."

Domscheit-Berg sagte: „Der Verstehbahnhof soll ein Ort sein, an dem Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Geldbeutel gemeinsam mehr über Technologie und deren Einfluss auf die Gesellschaft lernen können. Das Projekt ist auch Teil eines größeren Vorhabens, um den Menschen in unserer Gegend neue Perspektiven zu eröffnen und die Region interessanter für Zuzügler zu machen. Wir arbeiten gegen den demografischen Wandel und wollen den Norden Oberhavels zur attraktivsten Region Brandenburgs ausbauen."

Der „Verstehbahnhof" wird neben einer Unterstützung durch die Stiftung „Demokratie von unten bauen" noch überwiegend privat finanziert. Von der Industrie- und Handelskammer Potsdam wurde das Projekt im Juli im Rahmen des Wettbewerbs „Region Zukunft" für Ideenreichtum im ländlichen Raum ausgezeichnet. Auf der Agenda des Vereins havel:lab stehen neben der Digitalisierung Themen wie Kreislaufwirtschaft, Recycling und Reparieren sowie Mobilität der Zukunft. Der Verein arbeitet mit dem Chaos Computer Club sowie der regionalen Grundschule und dem Gymnasium zusammen.

 Der „Verstehbahnhof" ist ein Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten", mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten" unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht.

Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats September:

Verein havel:lab e.V., Daniel Domscheit-Berg, E-Mail verein@havellab.org

Informationen zum Projekt: https://verstehbahnhof.de/

 

Mehr Informationen

http://www.brandenburg.de/de/demografie/bb1.c.547439.de

Hinweise und Anregungen an: demografie@stk.brandenburg.de

 

 

Pressemitteilung als PDF (application/pdf 226.1 KB)