Newsletter „DemografieForum Brandenburg“ - Dezember 2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit der Auszeichnung des Demografie-Beispiels der WOBAG Schwedt im Rahmen des „Kristallklaren Winters“ wurde die Adventszeit eingeläutet. Ebenso wie die WOBAG sind auch die frisch ausgewählten Neulandgewinner der Robert Bosch Stiftung äußerst ideenreich und kreativ, wenn es darum geht, ihr Umfeld zu verbessern und attraktiv zu gestalten. Neben diesen Ideen informieren wir Sie über neue Wettbewerbe und Handlungshilfen und berichten über die Enquetekommission des Brandenburger Landtages.

Ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes und erfolgreiches Jahr 2017 wünscht Ihnen

Ihr Redaktionsteam „Demografischer Wandel“ der Potsdamer Staatskanzlei

RUBRIK: Aktuelles

„Demografiefest und generationengerecht“ – WOBAG Schwedt erhält Auszeichnung als Demografie-Beispiel

Für für ihr jahrelanges Engagement, die Oderstadt für Jung und Alt attraktiv zu machen, wurde die Wohnungsbaugenossenschaft (WOBAG) Schwedt eG am 26. November 2016 von der Staatskanzlei als „Demografie-Beispiel“ geehrt. Staatskanzleichef Thomas Kralinski überbrachte die Auszeichnung im Rahmen eines Besuchs des „Kristallklaren Winters“, einer vorweihnachtlichen Veranstaltung der WOBAG für Jung und Alt im Mehrgenerationenhaus im Schwedter Lindenquartier.

Zu dem von der WOBAG unter dem Motto „Demografiefest und generationengerecht" initiierten Maßnahmebündel gehören insbesondere der Um- und Neubau von Quartieren. Damit hat die Genossenschaft maßgeblich dazu beigetragen, das Stadtumbaukonzept der Stadt Schwedt umzusetzen. In den Quartieren werden die Bedürfnisse von Senioren ebenso berücksichtigt wie die von Familien und jungen Leuten. Des Weiteren baute die WOBAG ein Dienstleistungsnetzwerk auf und initiierte eine Vielzahl von Nachbarschaftsprojekten.

Staatssekretär Kralinski sagte: „Mit ihren vielen Initiativen trägt die WOBAG dazu bei, dass die Einwohner sich in ihrer Stadt wohl fühlen und dort bleiben wollen. Das gilt für Senioren, die in altersgerechten Wohnungen ein selbstbestimmtes Leben führen können, aber auch für Familien und junge Leute, die durch viele Angebote unterstützt werden. Für die Lebensqualität ist es zugleich wichtig, dass die Nachbarn sich verstehen, füreinander da sind und sich gemeinsam für ihren Kiez verantwortlich fühlen. Auch hier hat die WOBAG vieles auf die Beine gestellt. Schwedt ist ein Zuhause für alle Generationen und lockt auch Rückkehrwillige und Zuwanderer an!"

Zu den Nachbarschaftsprojekten gehören ein Seniorenverein, die gemeinschaftliche Planung des Wohnumfelds, Quartiersstammtische, gemeinsame Feste und Ausflüge. Der KidsClub wird von Azubis betreut, die dort Kino- und Puppentheatervorstellungen sowie einen Englisch-Spielkreis organisieren. Mit Partnern wurde das Dienstleistungsnetzwerk aufgebaut. So bietet der Familienserviceverein fam.e eine frühe Berufsorientierung und macht Vorschläge zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Kita „Schnatterenten" ist rund um die Uhr geöffnet und betreut - wenn die Eltern Schichtdienst haben - die Jüngsten auch nachts. In den Quartieren können ältere Mieterinnen und Mieter den Hausmeisterservice, Hilfe beim Einkauf oder bei Umbauten in der Wohnung in Anspruch nehmen. Für Azubis gibt es Vorteilsmieten.

Weitere Informationen sowie die Projektpräsentation der WOBAG finden Sie unter http://www.stk.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.428900.de

Robert Bosch Stiftung gibt Startschuss für weitere „Neulandgewinner“

Mit einer Auftaktveranstaltung am 1. Dezember 2016 wurden 20 Projekte aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in die 3. Runde des Förderprogramms „Neulandgewinner – Zukunft erfinden vor Ort“ der Robert Bosch Stiftung aufgenommen. Mit unkonventionellen Ideen und unterschiedlichen Ansätzen werden sich diese Initiativen in den nächsten zwei Jahren auf den Weg begeben, um die Lebensqualität in ihrer Region zu verbessern und zu einer lebendigen Bürgerschaft beizutragen.

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Unter den insgesamt 20 für die neue Förderrunde ausgewählten Projekten befinden sich acht Brandenburger Initiativen, die nun ihre Ideen für ein besseres Leben und Arbeiten und eine größere Attraktivität ihres Lebensumfeldes weiterentwickeln und umsetzen werden. Die Brandenburger Neulandgewinner in der Förderrunde 2017-2019 sind:

  • People meet people – Deutsche begegnen Flüchtlinge: Anne-Marie Schütte vom Respekt e.V. aus Bad Belzig, Potsdam-Mittelmark
  • Netzwerk Willkommen in Brandenburg: Stephanie Auras von der Willkommensagentur „Comeback Elbe-Elster“ aus Finsterwalde, Elbe-Elster
  • Ackern, Ernten, Essen: Katrin Wagner von Solanum e.V. aus Rheinsberg, Ostprignitz-Ruppin
  • HEIMATschule Menz – Wir lassen die Zukunft im Dorf: Mario Ledderhose vom Dorfverein Menz e.V.; Oberhavel
  • Ruhner Land – eine Region erfindet sich selbst: Tobias Schweitzer von Neues Landleben e.V. aus Bresch, Prignitz
  • Begegnungsbus: Fabian Brauns vom Jugendförderverein Chance e.V. aus Buckow, Märkisch-Oderland
  • Junge Landwirtschaft zum Miterleben: Anja Hradetzky vom Oder-Jungbauern-Netzwerk aus Lunow-Stolzenhagen, Barnim
  • Präventive Hausbesuche in Nuthetal: Antje Sachs vom Mehrgenerationenhaus Nuthetal, Potsdam-Mittelmark

Seit 2013 unterstützt die Robert Bosch Stiftung dieses zivilgesellschaftliche Engagement mit dem Programm „Neulandgewinner“, das gemeinsam mit dem Thünen-Institut als Projektpartner umgesetzt wird. Bedingt durch die sozialen, wirtschaftlichen und demografischen Wandlungsprozesse, von denen der Osten Deutschlands besonders betroffen war, haben sich der Zusammenhalt und die Lebensverhältnisse der Menschen stark verändert. Zugleich sind Freiräume entstanden, die von unterschiedlichsten Akteuren genutzt und mit Kreativität gefüllt werden. Diese Prozesse will die Stiftung mit dem Neulandgewinner-Programm unterstützen. Dia aus 100 Bewerbungen ausgewählten neuen Initiativen erhalten eine zweijährige Unterstützung von bis zu 50.000 € und werden von der Stiftung mit individuellen Schulungen und Mentoring-Programmen begleitet.

Neu ist das Denklabor, das die Erfahrungen der Neulandgewinner aus allen Programmrunden bündeln und nutzbar machen soll. Im Rahmen von drei Forschungsarbeiten wird beispielsweise der Frage von Anschlussfinanzierungen, der richtigen Kommunikation mit Behörden oder auch der Planungskultur für Partizipation nachgegangen.

Weitere Informationen zum Programm und den Projekten auf der Internetseite http://www.neulandgewinner.de/.

RUBRIK: Förderung und Praxis

Handlungshilfe und Praxisdialog zum kommunalen E-Government

Auf dem Demografieportal des Bundes und der Länder wurde der neue Praxisdialog „Zukunftsfähig durch E-Government“ gestartet. Bis zum 31.03.2017 besteht die Möglichkeit, sich mit Experten auszutauschen bzw. eigene Ideen und Erfahrungen einzubringen.

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Angesichts einer wachsenden Zahl von Regionen mit alternder und rückläufiger Bevölkerung, bietet E-Government die Möglichkeit, die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auch über größere Distanzen sicher zu stellen. In einem Pilotvorhaben „Modellkommune E-Government“ haben acht Modellkommunen zwei Jahre an der Konzeptionierung und Umsetzung von E-Government-Vorhaben gearbeitet. Daraus entstanden ist eine Anleitung „Wie kommunales E-Government dennoch gelingt – Ein Kochbuch für Praktiker“. Im Rahmen des Praxisdialogs soll dieses „Kochbuch“ um Erfahrungen, Informationen und Materialien aus anderen Kommunen fortgeschrieben werden.

Weitere Informationen unter http://www.demografie-portal.de/DE/Mitreden/17_E-Government/e-government_node.html

Stiftungspreis Tassilo Tröscher Stiftung 2017 ausgelobt

Unter dem Motto „Für die Menschen im ländlichen Raum“ steht der Wettbewerb der Tassilo Tröscher Stiftung, mit dem innovative Ideen und Projekte gesucht werden.

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Im zweijährigen Turnus verleiht die Stiftung Preise für beispielhafte wissenschaftliche, publizistische, organisatorische, administrative oder sonstige Initiativen, mit denen die Lage der Menschen verbessert werden kann, die in ländlichen Regionen leben und arbeiten. Innovative Ideen rund um die Themenbereiche Leben im ländlichen Raum, Dorfentwicklung, Bildung und Qualifizierung, neue Erwerbsmodelle, umweltverträgliche Landbewirtschaftung können bis zum 31. März 2017 eingereicht werden. Eine unabhängige Jury entscheidet über die Vergabe des Stiftungspreises von insgesamt 6.000 €.

Zum Wettbewerbsaufruf: http://www.asg-goe.de/stiftungswettbewerb.shtml

Abschlussbericht zum Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge

21 Modellregionen wurden durch das Aktionsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur in den Jahren 2012 bis 2015 unterstützt, Regionalstrategien für die Daseinsvorsorge zu erarbeiten. Diese Erfahrungen wurden als strategische Grundlage für die Anpassung an die Folgen des demografischen Wandels in einem Leitfaden praxisnah zusammengeführt.

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Zu den ausgewählten Modellregionen, die im Regionalstrategieprozess unterstützt wurden, gehörten aus Brandenburg der Landkreis Uckermark, die Oderlandregion sowie der Landkreis Elbe-Elster. In der nun als Leitfaden erschienenen Abschlusspublikation werden – getrennt nach einzelnen Bereichen der Daseinsvorsorge – die aus dem Aktionsprogramm ermittelten Lösungsansätze dargestellt und auch deren Übertragbarkeit bewertet.

Weitere Informationen und Downloadmöglichkeit: http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BMVI/BMVIOnline/2016/bmvi-online-03-16.html

RUBRIK: Wissenswertes

Neues von der Enquetekommission EK 6/1

Die Enquetekommission „Zukunft der ländlichen Regionen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels“ des Brandenburger Landtages hat in ihrer 12. Sitzung am 9. Dezember 2016 im Rahmen einer Anhörung die Themen „Pflege und gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum“ erörtert. Im Dialogportal www.dialog.landtag.brandenburg.de können die verschiedenen Thesen- und Positionspapiere der Enquetekommission online, gelesen, kommentiert und diskutiert werden.

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Zum Dialogportal www.dialog.landtag.brandenburg.de