Mehdorn-Nachfolger steht fest: Früherer Rolls-Royce-Manager Dr. Karsten Mühlenfeld wird neuer Geschäftsführer der Flughafengesellschaft

Schönefeld. Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH hat einen neuen Geschäftsführer. In einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am 20. Februar wurde der frühere Rolls-Royce-Manager Dr. Karsten Mühlenfeld mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden der Geschäftsführung gewählt. Mühlenfeld war zuletzt Bombardier-Entwicklungschef für Zentral- und Osteuropa und wechselt Mitte März an die Spitze der Flughafengesellschaft.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke begrüßte die rasche Entscheidung nach der Ankündigung Hartmut Mehdorns, sich als Geschäftsführer der FBB zurückzuziehen: „Für das Fortkommen des wichtigsten Großprojektes der Hauptstadtregion ist es entscheidend, dass jetzt Klarheit über die Besetzung des Chefpostens besteht. Ich kenne und schätze Karsten Mühlenfeld seit langem als exzellenten Wirtschaftsmanager. Und ich bin davon überzeugt, dass er sein ganzes Know-how für eine zügige Fertigstellung des Flughafens BER einsetzen und dabei auch mit allen Anteilseignern - Brandenburg, Berlin und Bund - vertrauensvoll zusammenarbeiten wird.“

Rainer Bretschneider, Brandenburgs Flughafenkoordinator und gleichzeitig amtierender Vorsitzender des Aufsichtsrats, stellte Mühlenfeld in der Pressekonferenz nach der Wahl als "hartnäckigen Kämpfer für die Region" vor. Vor allem in seiner über 20-jährigen Tätigkeit im Dahlewitzer Rolls-Royce-Werk habe er sich für Brandenburg sehr verdient gemacht. Als Chef der FBB gehöre es nun zu seinen wichtigsten Aufgaben, alle Kräfte zu bündeln, um die Flughafengesellschaft mit einem erfolgreichen neuen BER auf Zukunft auszurichten. "Dazu gehören einerseits gute Verbindungen zu den Gesellschaftern, dem Aufsichtsrat, den beteiligten Parlamenten und den Bürgerinnen und Bürgern des Umfelds. Wir erwarten von Herrn Dr. Mühlenfeld aber auch eine starke, kommunikative und motivierende Führung nach innen", so Bretschneider.

Mühlenfeld selbst bezeichnete es als große Herausforderung, den "komplexen Betrieb BER" fertigstellen zu können. "Es ist für mich eine schöne Möglichkeit zu zeigen, welche Fähigkeiten in mir stecken." Mit seinem bisherigen Arbeitgeber, dem Zughersteller Bombardier Transportation, konnte unterdessen eine Einigung für einen schnellen Wechsel gefunden werden. Mühlenfeld wird seine Führungsposition in der Flughafengesellschaft am 16. März antreten.  

Zur Person: Dr. Karsten Mühlenfeld hat nach einem Maschinenbau-Studium an der TU Berlin 1992 zum Doktor der Ingenieurwissenschaften promoviert. Sein beruflicher Werdegang ist eng mit der Luftfahrt-Sparte des Rolls-Royce-Konzerns verbunden. Begonnen als Entwicklungsingenieur in München, bekleidete er in den 90er-Jahren unterschiedliche Führungspositionen mit zunehmendem Verantwortungsumfang im Bereich der Triebwerksentwicklung im Werk Dahlewitz. Nach einer dreijährigen Tätigkeit als Technischer Direktor der Europrop International GmbH in Madrid – einem Joint Venture von Rolls-Royce und drei weiteren europäischen Triebwerksherstellern – kehrte er 2007 als Programmdirektor und später Technik-Geschäftsführer ins Stammunternehmen nach Blankenfelde-Mahlow zurück.  Seit Anfang 2012 leitet er als Geschäftsführer die Entwicklung und Produktion aller Triebwerke von Rolls-Royce Deutschland und verantwortet die Weiterentwicklung der beiden deutschen Standorte mit 3500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 1,5 Milliarden Euro. Dr. Karsten Mühlenfeld ist 51 Jahre alt, lebt in Berlin, ist verheiratet und hat zwei Kinder.