Vorsitzender des BER-Dialogforums mit dem Brandenburger Verdienstorden geehrt

Potsdam. Der Vorsitzende und Moderator des Dialogforums Airport Berlin Brandenburg, Wolfram Hülsemann, ist heute mit der höchsten Auszeichnung des Landes Brandenburg geehrt worden. Für seine Verdienste um eine wehrhafte Demokratie und eine aufmerksame Bürgergesellschaft verlieh Ministerpräsident Dietmar Woidke dem 71-jährigen Berliner Theologen den Verdienstorden des Landes. Vor seiner ehrenamtlichen Tätigkeit an der Spitze des Dialogforums der BER-Umlandgemeinden leitete Hülsemann unter anderem über zehn Jahre das Brandenburger Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt, wofür er und seine Kollegen 2006 mit dem Stuttgarter Friedenspreis bedacht wurden.

In seinem Engagement für das BER-Dialogforum, in das er 2009 berufen wurde, hilft Wolfram Hülsemann als Vermittler zwischen der Flughafengesellschaft, ihren Gesellschaftern sowie den Kommunen und Kreisen des BER-Umfeldes die nicht immer einfachen Verhandlungs- und Verständigungsprozess voranzubringen. Als Voraussetzung für ein erfolgreiches Ringen um tragfähige Kompromisse fordert der frühere Moderator des Berliner Runden Tisches von 1989 von allen Beteiligten einen Grundkonsens ein: nämlich die Bereitschaft, Interessenlagen und Positionen offenzulegen sowie das Bemühen um sachbezogene und Ziel führende Kontroversen. Dieser Grundkonsens solle Markenzeichen für die Arbeit des Dialogforums und seiner Gremien sein.

Laudatio des Ministerpräsidenten Dietmar Woidke auf Herrn Wolfram Hülsenmann:

Ich komme nun zu einer Person, deren Arbeit ebenfalls von einer sehr hohen Schlagzahl geprägt war. Wie kaum ein anderer hat sich Karl-Wolfram Hülsemann für eine wehrhafte Demokratie und eine aufmerksame Bürgergesellschaft eingesetzt.

„Wo die Zivilcourage keine Heimat hat, reicht die Freiheit nicht weit“, hat Willy Brandt einmal gesagt. Karl-Wolfram Hülsemann weiß, wie wichtig Zivilcourage ist. Heute wie zur Zeit der Friedlichen Revolution. Als Ost-Berliner Pfarrer und Moderator des Runden Tisches im Roten Rathaus hatte er den Machtwechsel 1989 mitgestaltet.

Sein Engagement für eine demokratische und freie Gesellschaft setzte Karl-Wolfram Hülsemann im neu gegründeten Land Brandenburg fort. Zehn Jahre lang hat er den Mobilen Beratungsdienstes gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt geleitet. Zugleich war er als Geschäftsführer des Demos Institut für Gemeinwesen-Beratung tätig, dem Träger des Mobilen Beratungsteams.

Mehr als einmal hat Karl-Wolfram Hülsemann seine Aufgabe als: „Die Arbeit in der Furche“ bezeichnet. Denn das Mobile Beratungsteam setzt oft da an, wo andere unsicher werden. Das Konzept der aufsuchenden Beratung gegen Rechtsextremismus hat mittlerweile bundesweit Schule gemacht. Karl-Wolfram Hülsemann hat es wesentlich geprägt.

Sein Talent, Menschen zusammenzuführen, zu vermitteln und in schwierigen Situationen zu beraten hat er auch als ehrenamtlicher Moderator des Dialogforums Airport Berlin-Brandenburg unter Beweis gestellt. Mit tiefer innerer Überzeugung hat er sich unentwegt für Partizipation und demokratische Bildung eingesetzt. Unter anderem ist Karl-Wolfram Hülsemann Mitbegründer des Vereins „DemokratieAnStiftung“ und langjähriger Begleiter der Geschichtswerkstatt Großbeeren.

Auch ist es ihm zu verdanken, dass das Thema „Demokratie“ in der Arbeit der Jugendfeuerwehr mittlerweile fest verankert ist. Als ehemaliger Innenminister, dem die Feuerwehr sehr am Herzen liegt, freut mich das natürlich ganz besonders.

Der Erfolg, den das Land Brandenburg bis heute bei der Stärkung demokratischer Strukturen und der Bekämpfung des Rechtsextremismus erzielt hat, wird stets mit seinem Namen verbunden bleiben. Für seinen unermüdlichen Einsatz für Demokratie, Offenheit und Toleranz verleihe ich Karl-Wolfram Hülsemann den Verdienstorden des Landes Brandenburg.