"Der Dialog geht weiter"
veröffentlicht am 02.06.2005
Die mehr als 260 Teilnehmer an dem von der Staatskanzlei veranstalteten Kongress "Demografischer Wandel in Brandenburg - Erneuerung aus eigener Kraft" sind Kennzeichen für das große öffentliche Interesse, dass dem Thema der Gestaltung des demografischen Wandels mit seinen Folgen entgegen gebracht wird. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Appel, fasste am Ende des Kongresses die Ergebnisse kurz zusammen. Unter dem Motto "Der Dialog geht weiter" machte er klar, dass niemand Patenrezepte für ein in sich abgestimmtes Handlungskonzept hat, sondern dass Handlungskonzepte auf allen Politikebenen und für alle Politikbereiche erst entwickelt werden müssen. Dazu muss auch der bereits begonnene Dialog auf breiter Front fortgeführt werden. So werden die Konsequenzen des demografischen Wandels auch Thema bei den Standortentwicklungskonferenzen in den fünf Planungsregionen im Juni sein. In der kommenden Woche wird der Dialog auch auf politischer Ebene fortgeführt - dann wird der in der letzen Woche von der Landesregierung verabschiedete 2. Demografiebericht im Landtagsplenum debattiert. "Weil der demografische Wandel einerseits Befürchtungen auslöst, aber andererseits die Zusammenhänge zwischen den gesellschaftlichen und den wirtschaftlichen Veränderungen nicht ausreichend bewusst sind, muss das Thema weiter und auch breiter diskutiert werden." Mit einer Kommunikationsstrategie, in die breite Gruppen einbezogen werden sollen, wollen wir:- Angst nehmen: Die Kommunikation muss Orientierung bieten.
- Mentalitätswechsel einleiten: Öffentliche Debatte über notwendigen Wertewandel führen.
- Offenheit einfordern: Zu neuen Lösungen anregen, unkonventionelle Ideen fördern, die Chancen des Wandels begreifen.
- Engagement fordern und fördern: Bürger- und Zivilgesellschaft stärken, Ehrenamt ermöglichen, Eigenverantwortung stärken.
- Ein Leitbild für Brandenburg entwickeln: Erfolgschancen bestehen nur, wenn ein positives und konsistentes Leitbild existiert, das Perspektive und Hoffnung gibt und zur Handlungsorientierung und Priorisierung von Maßnahmen dient.
- Berufliche Unsicherheit bewirkt Kinderarmut - soziale Sicherungssysteme müssen grundlegend umgestaltet werden.
- Ein verändertes Familienbild ist notwendig - Ohne Kinder ist eine Zukunft kaum vorstellbar.
- Investition in Bildung, damit Jugend ihr Leben selber gestalten kann.
- Die langen Ausbildungszeiten verschieben den Kinderwunsch - oder heben ihn gänzlich auf.
- Keiner darf zurückgelassen werden - das Beispiel der Schüler des Wittenberger Marie-Curie-Gymnasiums hat gezeigt, wie sich Schüler selbstbewusst um ihre eigene Zukunft in der Prignitz kümmern.
- Lehrerpersönlichkeiten durch Qualifikation und Motivation stärken.
- Bildungsauftrag für Kitas ausbauen, um die sehr hohe Lernfähigkeit in jüngeren Jahren auszunutzen.
- Wissenschafts- und Bildungspolitik verstärkt auf Qualität ausrichten.
- Aufbau Ost auf den Prüfstand - wird bei uns schon gemacht, im Herbst neue Förderstrategie vorlegen.
- Synergieeffekte durch Kooperation und Innovationstransfer zwischen Uni und Industrie stärker nutzen - u.a. dazu wurde bereits beim Ministerpräsident der Beirat für Wissens- und Technologietransfer im April eingerichtet.
- Fachkräftebedarf durch qualitätsbezogene Zuwanderung lösen?
- Regional angepasste Problemlösungen existieren nur in Einzelfällen.
- Der Appell, sich mit dem Thema zu beschäftigen, richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, an die Wirtschaftsakteure und an den Staat.
- Die Rolle des Staates unterliegt einem Form- und Funktionswandel.