Staatskanzlei

Gemeinsam Toleranz (er-)leben: Jutta Jahns-Böhm lobt Jugendbegegnungsarbeit im Schloss Gollwitz

Schwerpunkt bleibt Verständigung zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen

veröffentlicht am 29.07.2021

Die Begegnungsstätte Schloss Gollwitz in Brandenburg an der Havel hat sich nach den Worten der Bevollmächtigten des Landes Brandenburg beim Bund, Staatssekretärin Jutta Jahns-Böhm, als bedeutender Ort des Dialogs etabliert. Sie betonte heute bei einem Besuch: „Jüdische und nichtjüdische junge Menschen zusammenzubringen, mit ihnen verschiedenste Projekte zu realisieren, das ist ein wichtiger Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Die Stiftung Begegnungsstätte Gollwitz leistet eine sehr wertvolle Arbeit zur Stärkung unserer demokratischen Werte."

Weiter sagte Jahns-Böhm: „Die wirkungsvolle Arbeit der Begegnungsstätte beeindruckt mich immer wieder. Und zwar sowohl die konkrete Arbeit mit jüdischen und nichtjüdischen Jugendlichen als auch die wunderschön hergerichtete Schlossanlage. Insbesondere auch die deutsch-israelischen Begegnungen der Stiftung gewinnen angesichts des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland an Bedeutung. Antisemitismus und Rassismus sind eine Gefahr für unsere Demokratie. Deshalb werden wir den Kampf dagegen und die Stärkung des jüdischen Lebens als Staatsziel in unserer Landesverfassung festschreiben. Und deshalb ist es auch richtig, dass der Bundesrat im Juni einem neuen Straftatbestand der verhetzenden Beleidigung zugestimmt hat, der auch antisemitische Nachrichten umfasst, die direkt an Betroffene gerichtet werden. Ich danke allen Verantwortlichen von Schloss Gollwitz für ihr Engagement für ein freies und friedliches Zusammenleben und Miteinander."

Jahns-Böhm besichtigte zunächst das sanierte Schloss und den erst kürzlich fertiggestellten Erweiterungsbau mit Räumen für Übernachtungen, Tagungen und Seminare. Anschließend informierte sie sich im Gespräch mit Geschäftsführer Niels Haberlandt, Vorstand Peter-Andreas Brand und dem Kuratoriumsvorsitzenden Axel von Hoerschelmann über die Arbeit der Stiftung, die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und aktuelle Projekte.

Die Stiftung Begegnungsstätte Gollwitz wurde im Jahr 2001 gegründet. Dem Gründungsbeirat gehörte unter anderen der damalige brandenburgische Ministerpräsidenten Manfred Stolpe an. Die im Jahr 2009 im sanierten Schloss eröffnete Begegnungsstätte ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe im Land Brandenburg sowie als Bildungsträger durch die Bundeszentrale für politische Bildung anerkannt. Das brandenburgische Jugendministerium unterstützt die Arbeit der Stiftung in diesem Jahr unter anderem mit 108.800 Euro aus dem Programm für Jugendbildung und Jugendbegegnung. Auch die bauliche Ertüchtigung des Schlossensembles wird gefördert: So erhielt die Stiftung für den Erweiterungsbau jeweils fast 726.000 Euro vom Bund und aus dem ehemaligen DDR-Parteienvermögen sowie rund 332.500 vom Land.

Ein Schwerpunkt der Arbeit der Stiftung liegt in der Auseinandersetzung mit Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die Angebote zum multilateralen Jugend- und Fachkräfteaustausch sowie die Zeitzeugenarbeit mit Überlebenden der Shoah richten sich vor allem an junge jüdische und nichtjüdische Menschen aus Brandenburg und Berlin. Dabei arbeitet Schloss Gollwitz unter anderem mit dem Anne Frank Zentrum Berlin zusammen. Seit Anbeginn bezieht die Stiftung auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Gollwitz in ihre Arbeit ein. Zu den vielfältigen Projekten gehören Antirassismus-Workshops, interkulturelles Lernen oder Seminare zur Geschichte des Nahostkonfliktes sowie Ferienfreizeiten mit vielfältigen Themenschwerpunkten.

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