Staatskanzlei

3. Impf-Jour-fixe: Impflogistik-Stab wird eingesetzt

veröffentlicht am 16.03.2021

Die Brandenburger Impfkampagne soll weiter beschleunigt werden. Dafür wird ab sofort beim Innenministerium im Koordinierungszentrum Krisenmanagement (KKM) ein Präsenzstab für Impflogistik aufgebaut, der ab 22. März im Einsatz ist. Das beim Gesundheitsministerium eingerichtete Projektbüro wird in diese Stabstruktur integriert. Die Leitung des Impflogistik-Stabes übernimmt der Staatssekretär im Innenministerium Markus Grünewald. Die Staatssekretäre Michael Ranft (Gesundheitsministerium) und Benjamin Grimm (Staatskanzlei) unterstützen die Steuerung der Stabsarbeit. Darauf haben sich heute Ministerpräsident Dietmar Woidke, Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher und Innenminister Michael Stübgen beim dritten Impf-Jour-fixe des Ministerpräsidenten verständigt, der diesen Schritt angeregt hatte.

Innerhalb des Stabes sollen die Bereiche Impflogistik (Lagerung, Verteilung und Transport des Impfstoffes einschließlich des Impfdosenmanagements) und die Koordinierung der einzelnen Impfbereiche (Impfzentren, Krankenhäuser, Kassenarztpraxen und Betriebsärztliche Strukturen) im Rahmen der Brandenburger Impfstrategie stärker miteinander verzahnt und personell ausgebaut werden. Damit wollen beide Ressorts an die erfolgreiche Zusammenarbeit vom letzten Frühjahr anknüpfen­.

Woidke: „Die gestern von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kurzfristig verkündete Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen belastet unsere Impfkampagne erheblich. Verschärfend kommt hinzu, dass die Angaben des Bundesgesundheitsministers zu den Impfstoff-Lieferungen im II. Quartal 2021 weiterhin insgesamt leider nicht belastbar sind. Wir brauchen gerade deswegen schnelle Entscheidungen und gleichzeitig eine hohe Flexibilität bei der Anpassung an sich laufend verändernde Rahmenbedingungen. Dies geht nur, wenn an einer Stelle und zu jeder Zeit der Überblick über alle Säulen der Impfkampagne gewährleistet ist. Dazu müssen alle verfügbaren Daten aus den Impfzentren, den mobilen Teams, den Krankenhäusern und Arztpraxen tagesaktuell erfasst und ausgewertet werden. Die Kommunikation und Abstimmung zwischen allen Partnern muss ebenfalls tagesaktuell erfolgen. Dies ist in der bisherigen Projektstruktur nicht gewährleistet. Die Struktur wird daher auf eine Stabstruktur umgestellt.“

Stübgen: „Der Impfstopp für AstraZeneca ist ein herber Rückschlag, der uns vor immense Herausforderungen stellt. Ich kann die große Enttäuschung bei allen verstehen, die nach langem Warten auf einen Termin nun eine Absage bekommen haben. Wir müssen jetzt alle Ressourcen auf das Erreichen der Impfziele konzentrieren. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von uns endlich Fortschritte, und sie erwarten das zu Recht. Wir müssen schneller, nachvollziehbarer und sinnvoller impfen, und das können wir als Landesregierung nur gemeinsam schaffen. Das Innenministerium wird in dem neuen Impfkrisenstab seinen Beitrag leisten. Ein gemeinsamer Krisenstab mit dem Gesundheitsministerium hat bereits im vergangenen Jahr erfolgreich gearbeitet. Daran knüpfen wir jetzt an. Unter normalen Voraussetzungen würde der Aufbau rund zwei Wochen dauern. Diese Zeit haben wir aber nicht. Ich habe daher gestern angeordnet sofort und beschleunigt die Einrichtung des Stabes vorzubereiten. Räumliche und technische Aspekte wurden bereits geklärt, strukturelle und personelle Fragen sind in Abstimmung. Am Donnerstag wird unter der Leitung von Staatssekretär Grünewald der Steuerungsausschuss erstmalig zusammenkommen, um letzte konzeptionelle Fragen zu finalisieren. Bis Montag muss der Krisenstab die vollständige Arbeitsbereitschaft herstellen, und wir werden diesen Termin halten.“

Nonnemacher: "Impfen ist der Weg aus der pandemischen Krise. Zur Optimierung und Beschleunigung des Impfgeschehens im Land Brandenburg ist es erforderlich, alle Kräfte zu bündeln. Ich freue mich, dass wir gemeinsam diesen Schritt gehen. Der gemeinsame Krisenstab des Gesundheits- und Innenressorts im letzten Frühjahr war das Herzstück unseres Krisenmanagements. Daran gilt es jetzt anzuknüpfen“

Durch den vorläufigen Stopp der AstraZeneca–Impfungen muss das Ziel - wöchentlich rund 80.000 Impfungen durchzuführen – zunächst ausgesetzt werden. Laut Mitteilung des Paul-Ehrlich-Instituts bewertet die Europäische Arzneimittelagentur die bei der Impfung mit AstraZeneca gemeldeten Komplikationen.

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