Staatskanzlei

Großer Einsatz für Demokratie und Gemeinwesen: Woidke
gratuliert Landesordensträger Matthias Taatz zum 60. Geburtstag

veröffentlicht am 13.10.2019

Pfarrer, DDR-Oppositioneller, Demokrat, Ehrenamtler: Für viele Menschen im Süden Brandenburgs und weit darüber hinaus ist Matthias Taatz ein bekannter Mann. Am Dienstag (15. Oktober) wird der Träger des Landesverdienstordens 60 Jahre alt. Ministerpräsident Dietmar Woidke gratuliert in einem Brief und dankt darin für sein „herausragendes ehrenamtliches Engagement im Dienste der Gesellschaft".

Woidke betonte, das berufliche und nebenberufliche Wirken von Matthias Taatz werde seit jeher durch Versöhnung, Miteinander und Integration bestimmt: „Die Nachwendezeit war für Sie nicht nur durch den Blick nach vorn gekennzeichnet, sondern auch durch den kritischen Rückblick auf das Vergangene, das viel zu lange Verschwiegene. Die Opfer des sowjetischen Speziallagers Mühlberg verdanken Ihnen und Ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern der Initiativgruppe Lager Mühlberg, dass ihr schweres Schicksal dem Vergessen entrissen und ihrer toten Mithäftlinge gedacht wird." Zugleich mühe sich Taatz, auch die Erinnerung an das Leiden der nationalsozialistisch Verfolgten wachzuhalten.

Die Arbeit für die Initiativgruppe Mühlberg sei nur eines von mehreren Feldern, auf denen Taatz ehrenamtlich tätig sei. Ob Militärseelsorge, Projekte in der Kommune oder zusätzliche kirchliche Ämter - seine Einsatzfreude für das Gemeinwesen und damit für die Demokratie scheine grenzenlos.

Matthias Taatz gilt als ein Urgestein der DDR-Opposition. Schon 1978 begann sein politisches Engagement im Friedenskreis Halle. Während des politischen Umbruchs in der DDR wirkte er am Runden Tisch in Mühlberg, seit dem Fall der Mauer im Verein Initiativgruppe Lager Mühlberg. Die Gruppe setzt sich mit der Geschichte des NKWD-Lagers auseinander, einem der zehn Speziallager in der Sowjetischen Besatzungszone. Dort internierte die Rote Armee nach 1945 mehr als 21.000 Menschen. Als Interessenvertretung der Überlebenden widmen sich Taatz und der Verein mit viel Fingerspitzengefühl der historischen Aufarbeitung der Geschichte. So kann heute angemessen der Opfer gedacht werden.

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