Staatskanzlei

„Cineastisches Tor zur Welt" - 28. FilmFestival Cottbus zeigt rund 200 Streifen aus Mittel- und Osteuropa

veröffentlicht am 17.10.2018

Das FilmFestival Cottbus (FFC) zeigt in diesem Jahr rund 200 Streifen aus Mittel- und Osteuropa. Das wurde heute bei der Präsentation des Programms in Brandenburgs Landesvertretung beim Bund in Berlin mitgeteilt. Medienstaatssekretär Thomas Kralinski nannte das Festival „Brandenburgs cineastisches Tor zur Welt. Über die dort präsentierten Filme erhalten wir einen Blick in andere Gesellschaften und andere Leben“, sagte Kralinski zur 28. Auflage des Filmfestivals, die unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dietmar Woidke vom 6. bis 11. November stattfindet.  Kralinski weiter: „In diesen Tagen blickt die Welt des Films nach Cottbus, um sich über das mittel- und osteuropäische Kino zu informieren. Darauf sind wir in Brandenburg stolz!“

Das Festival nehme auch in diesem Jahr seine Rolle als Schnittstelle sehr ernst, betonte Kralinski. „Hier werden Filmschaffende miteinander vernetzt, neue Ideen geboren, hier kommen Menschen zusammen, die miteinander etwas erreichen wollen. Über Cottbus finden zudem viele mittel- und osteuropäische Filme ihren Weg in die deutschen Kinos.“  Kralinski verwies darauf, dass die Filme oft einen Beitrag zu wichtigen gesellschaftlichen Diskussionen leisten. „Für uns in Deutschland, wo der Rechtspopulismus leider viele Debatten bestimmt, ist der Blick nach Mittel- und Osteuropa und auf die dortigen Entwicklungen besonders wichtig. Angriffe auf rechtsstaatliche Strukturen, starke autoritäre Tendenzen, eine Abschottung der Gesellschaften: Diese Themen sind aktuell. Deshalb ist die filmische Auseinandersetzung damit auch so wichtig.“

Das Filmfestival gliedert sich in vier Wettbewerbe und elf weitere Sektionen. Die fast  200 Streifen wetteifern um ein Preisgeld von insgesamt circa 80.000 Euro und um die begehrte Preisskulptur LUBINA (sorbisch: die Liebreizende). Insgesamt werden 18 Preise vergeben.

 

Bernd Buder, Programmdirektor des FilmFestivals Cottbus, sagte: „Das FilmFestival Cottbus hat sich in seinen 28 Jahren zu einem der wichtigsten internationalen Treffpunkte für das osteuropäische Kino entwickelt. Seit Gründung des Koproduktionsmarktes connecting cottbus vor 20 Jahren entstehen hier stetig neue Projekte und lang anhaltende Koproduktionspartnerschaften. Als ‚Festival der kurzen Wege‘ bietet es ideale Arbeitsbedingungen für Filmschaffende, vom Regisseur über Produzenten bis zu Förderern. Beim FFC erleben Branchenvertreter, Cineasten und Kinogänger die kreative Vielfalt des osteuropäischen Kinos.“

 

Der Koproduktionsmarkt connecting cottbus (coco) ist ein Projekt während des FilmFestival Cottbus, das Filmschaffende aus Ost- und Westeuropa zusammenzubringt und Co-Produktionen befördert. Seit Gründung des Netzwerkes 1998 hat sich connecting cottbus zum wichtigsten deutschen Branchentreffen für Vertreter der Filmindustrie mit spezifischem Interesse an der filmwirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Osteuropa entwickelt. Bei der neu zu etablierenden coco-Programmsektion „Work in Progress“ werden Projekte im Stadium der Produktion oder Postproduktion präsentiert, für die Vertriebs- und Verleihpartner wie Kontakte zu VOD-Plattformen, TV- Sendern und internationale Filmfestivals gesucht werden.

Buder weiter: „Das Programm des FFC erzeugt Neugierde auf das Fremde. Hier werden Vorurteile wegdiskutiert und auf Augenhöhe über Ähnlichkeiten und Unterschiede von Weltsichten aus Ost und West geredet. Damit nimmt das FilmFestival Cottbus neben seiner künstlerischen und filmwirtschaftlichen Funktion auch eine politische Rolle als aktive Dialogplattform ein. Von Polen bis Serbien, von der Ukraine bis Russland – das FilmFestival und damit die Stadt Cottbus erfreuen sich eines ausgesprochen positiven Images: Hier trifft man sich, legt den Grundstein für europäische Karrieren und kommt gerne wieder zurück.“

Andreas Stein, Geschäftsführer des FilmFestival Cottbus, sagte: „Das FilmFestival Cottbus ist längst zu einem kulturellen Leuchtturm erwachsen, dessen Strahlkraft über ganz Brandenburg und Deutschland hinweg, über die Bundesgrenzen hinaus Europa und in die ganze Welt erreicht. Zudem entdeckt und entwickelt das Festival internationale, aber auch regional Filmtalente, die für das Filmland Brandenburg stehen und von Cottbus aus die Filmwelt erobern. Als das größte internationale Kulturevent Südbrandenburgs hat sich das FFC zu einem Standortfaktor entwickelt. Für die lokale Wirtschaft ist das innerhalb der Festivalwoche unter anderem an ausgebuchten Hotels, vollen Restaurants und Cafés sowie einem angekurbelten Einzelhandel spürbar. Aber auch für die Gewinnung von Studierenden an der BTU Cottbus-Senftenberg sowie bei der Suche nach Fachkräften spielt das FFC eine tragende Rolle.

Die von nationalen und internationalen Gästen belebte Innenstadt zeichnet das Bild einer bunten und weltoffenen Stadt Cottbus. Ein Cottbus, für dessen Werte das FilmFestival Cottbus stellvertretend für viele Cottbuserinnen und Cottbuser steht. Der anhaltend gute Zuspruch mit alljährlich mehr als 20.000 Besuchern und 600 Fachgästen beweist, wie attraktiv unser Festival mit seinem klar definierten Profil ist.“

Ministerpräsident Woidke unterstützt das FilmFestival Cottbus mit insgesamt 12.000 Euro aus Lottomitteln. Maßgeblich gefördert wird es auch von der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH, der Stadt Cottbus, dem Auswärtigen Amt und dem Creative Europe-Programm der Europäischen Union.

Weitere Informationen unter www.filmfestivalcottbus.de

 

Pressemitteilung als PDF (application/pdf 165.2 KB)