Staatskanzlei

Erstmals Kunstpreis des Brandenburgischen Ministerpräsidenten verliehen – Platzeck: Werner Stötzer einer der bedeutendsten Bildhauer Deutschlands

veröffentlicht am 05.07.2008

Der erstmalig vergebene „Kunstpreis des Brandenburgischen Ministerpräsidenten für ein Lebenswerk“ geht an den Bildhauer Werner Stötzer. Matthias Platzeck überreichte am Samstag die Auszeichnung im Rahmen der Verleihung des Brandenburgischen Kunstpreises 2008 der Märkischen Oderzeitung und der Stiftung Schloss Neuhardenberg. In der Laudatio würdigte Platzeck in Neuhardenberg die „herausragende Lebensleistung eines Künstlers, der ohne Zweifel seit Jahrzehnten zu den bedeutendsten Bildhauern Deutschlands zählt“. Der 77-jährige Stötzer, der im Oderbruch lebt und in Thüringen geboren wurde, gehört laut Platzeck „zu den wenigen zeitgenössischen Bildhauern, die die Form nur nach einer Ideenskizze und ohne Modell aus dem Block schlagen. Die zeichenhaft knappe Form all seiner Figuren steckt voller Spannung: Zwischen dramatischer Geste und statuarischer Ruhe entsteht eine energiegeladene Bewegtheit. So wirken die raumgreifenden Plastiken sensibel und kraftvoll zugleich. Seine figurativen Skulpturen behandeln den Themenkreis von Hoffnung, Liebe und Leid: menschliche Grunderfahrungen und –konflikte also, die sich durch die ganze Menschheitsgeschichte ziehen.“ Platzeck betonte, der gelernte Keramikmodelleur Stötzer habe lange mit Ton und Gips gearbeitet, ehe er den Stein als „sein“ Material entdeckt habe. Die Skulpturen entstünden „im Dialog mit dem Material“. Die direkt in den Stein gehauenen menschlichen Figuren deuteten die elementare Frage nach der Idealform des menschlichen Zusammenlebens an. Platzeck würdigte Stötzer als einen Künstler „mit der Vision einer gerechten Gesellschaft“, die er selbst lebe. Diese Vision haben vielfältigen Ausdruck gefunden, so in den Reliefs der Bronzetür für das Kloster ´Unser Lieben Frauen´ in Magdeburg. Platzeck wörtlich: „Den eigenen Weg zu finden und zu gehen, in einer Zeit, in der die DDR-Führung die Kunst oftmals instrumentalisierte, war gewiss nicht einfach. Mit seinen Werken hat er seine künstlerische Unabhängigkeit unter Beweis gestellt.“ Werke der Preisträger sind vom 6. Juli bis 3. August im Kavaliershaus Ost des Schlosses Neuhardenberg ausgestellt. Die Schau hat dienstags bis sonntags von 11.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. In der Burg Beeskow gibt es überdies eine weitere Gelegenheit, sich mit den Werken Stötzers auseinander zu setzen: Werner Stötzer & Gerhard Wienckowski: Malerei – Grafik – Plastik, 12. April bis 17. August 2008.