Staatskanzlei

Platzeck würdigt Lebenswerk Kurt Schwaens: Große deutsche Künstlerpersönlichkeit

veröffentlicht am 11.10.2007

Ministerpräsident Matthias Platzeck würdigte das acht Jahrzehnte umspannende künstlerische Schaffen des jetzt verstorbenen deutschen Komponisten Kurt Schwaen. „Wir trauern um eine große deutsche Künstlerpersönlichkeit. Bis ins hohe Alter hinein hat sich Kurt Schwaen einer erstaunlichen Kreativität und anhaltenden Schaffenskraft erfreut. So war ihm ein langes erfülltes Leben, das er ganz in den Dienst der Musik gestellt hatte, vergönnt“, sagte Platzeck. Der Ministerpräsident weiter: „Bei Schwaen stand immer auch die musische Entwicklung und Entfaltung von Kindern im Vordergrund. Er machte sich um den Aufbau der Volksmusikschulen und des Kindermusiktheaters in der DDR verdient und studierte zahlreiche Musiktheateraufführungen mit Kindern ein. Seine Lieder wurden von Generationen ostdeutscher Schüler gelernt und gehörten zum vielgesungenen Repertoire der DDR-Laienchöre. Auch nach der deutschen Einheit behielt sein musikalisches Werk einen festen Platz im Unterricht an vielen Musikschulen, was zweifellos für die musikalische Frische, die Zeitlosigkeit sowie die Qualität seiner Kompositionen sprich.“ Das Werk des als „Nestor der ostdeutschen Komponisten“ bezeichneten Kurt Schwaen umfasst weit über 600 Werke aller Genres und reicht von einfachen Liedformen und Chorsätzen über Klavier-, Kammermusik bis zu Werken des Musiktheaters, zum Ballett sowie Orchester- Bühnen- und zur Filmmusik. Eine seiner bekanntesten Filmmusikkompositionen schrieb er für den DEFA-Filmklassiker "Sie nannten ihn Amigo“ von Heiner Carow. Kurt Schwaen wurde 1935 zu drei Jahren Zuchthaushaft wegen seines Engagements gegen das NS-Regime verurteilt, arbeitete nach seiner Freilassung als Pianist mit namhaften Tanzsolistinnen wie Mary Wigman und der 1943 von den Nazis hingerichteten Oda Schottmüler zusammen und überlebte das Ende des zweiten Weltkrieges in der Strafdivision 999.