Staatskanzlei

Platzeck: System der Krebsvorbeugung ausbauen

veröffentlicht am 21.09.2007

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat sich dafür eingesetzt, die Krebsvorsorge zu einem „selbstverständlichen Teil der Gesundheitspolitik“ zu machen. Platzeck eröffnete am Freitag in Brandenburg an der Havel den 7. Onkologischen Fortbildungskongress des Landes, für den er die Schirmherrschaft übernommen hatte. Aus Sicht des Ministerpräsidenten ist das derzeitige Gesundheitssystem noch zu sehr auf „kostspielige Reparaturen“ ausgerichtet statt auf Vorsorge und Vorbeugung. Alle Beteiligten müssten deshalb an einem „klugen System der Vorbeugung“ arbeiten. Platzeck: „Es geht um die Rettung von Leben.“ Platzeck sieht für Brandenburg „denkbar gute Strukturen“, um die Heilungschancen für Krebskranke weiter zu verbessern. Er plädierte zugleich für Netzwerke, um gerade in dünn besiedelten Regionen effizient und schnell im Interesse der Erkrankten handeln zu können. Viele Beteiligte beschritten bereits erfolgreiche Wege: Dezentral organisierte Tumorzentren stünden im Kontakt zu Hausärzten, onkologischen Schwerpunktpraxen und Krankenhäusern. Mit spezialisierten, ambulanten Pflegeeinrichtungen kümmerten sie sich intensiv um Krebspatienten. Zudem könne auf allgemeinmedizinische Netzwerke wie das Modellprojekt Gemeindeschwester und die Gemeinschaftsinitiative zur Förderung der hausärztlichen Versorgung zurückgegriffen werden. Vorbildlich seien in Brandenburg auch die Strukturen der eigentlichen onkologischen Behandlung. So verfüge Brandenburg als einziges Bundesland über ein flächendeckendes, klinisches Krebsregister. Mit Blick auf die Vorsorge verwies der Regierungschef auf die seit dem Jahr 2002 betriebene Kampagne zur Darmkrebsfrüherkennung und machte an diesem Beispiel auch finanzielle Dimensionen deutlich. Während die Aufklärungskampagne mit 25.000 Euro zu Buche schlage, gäben die Krankenkassen in Brandenburg allein für die Chemotherapie etwa 80 Millionen Euro aus. Platzeck resümierte: „Es lohnt sich, stärker in Vorsorgeuntersuchungen zu investieren - und vor allem dafür zu werben. Wir müssen diejenigen dafür sensibilisieren, die eben noch nicht erkrankt sind. Das wird uns besser gelingen, wenn wir dafür die dezentralen Netzwerke im Land noch stärker nutzen. Früherkennung ist der richtige Weg für erfolgreiche Krebsbekämpfung. Das ist die Strategie der Landesregierung. Deswegen unterstützen wir alle Anstrengungen in dieser Richtung.“