Staatskanzlei

Metalldialog: Engere Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Schulen zur Fachkräftesicherung in Brandenburg

veröffentlicht am 29.10.2012

Die Sozialpartner in der Metall- und Elektroindustrie Brandenburgs haben sich heute auf Einladung von Ministerpräsident Matthias Platzeck in Potsdam zum traditionellen Metalldialog getroffen. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung und der Wissenschafts- und Innovationspolitik waren Maßnahmen zur Fachkräftesicherung Thema der aktuellen Beratung zwischen der Landesregierung, dem Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (VME) und der Industriegewerkschaft Metall, Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen. Die langfristige Sicherung des Fachkräftebedarfs in den brandenburgischen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie entwickelt sich nach Einschätzung der Teilnehmer zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Sinkende Schülerzahlen verschärften zudem den Wettbewerb auf dem Ausbildungsmarkt. Die Gesprächspartner sahen in einer engeren Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hochschulen und Schulen einen Weg, um Fachkräfte frühzeitig und nachhaltig an die Branche und an die Unternehmen zu binden. Ministerpräsident Matthias Platzeck appellierte an die Jugendlichen in Brandenburg, ihre Möglichkeiten wahrzunehmen und zu nutzen: „Jugendliche sollten die Vielfalt des Lehrstellenangebots im Blick haben und sich nicht nur auf einen Traumberuf orientieren. Gerade die Metallbranche bietet interessante und breite Ausbildungsangebote, denn sie ist und bleibt ein Impulsgeber für die Wirtschaft. Deshalb ist es erfreulich, dass die Branche insgesamt auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken kann und die Beschäftigtenzahl in Brandenburg gewachsen ist. Die Metall- und Elektroindustrie zählt zu den Schlüsselindustrien im Land, die besonders stark auf Fachkräfte angewiesen sind. Der Verband der Metall und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg, die IG Metall und die Landesregierung wollen deshalb auch weiterhin eng beim Thema Fachkräftesicherung zusammenarbeiten." Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME), Burkhard Ischler, erklärte: „Die Metall- und Elektroindustrie in der Region bietet interessante und zukunftssichere Arbeitsplätze und engagiert sich tatkräftig in den Feldern Ausbildung und Qualifizierung, um auch in Zukunft den Fachkräftebedarf zu sichern. Die Unternehmen haben die Zahl ihrer betrieblichen Ausbildungsplätze auch in diesem Jahr weiter erhöht. Der VME hat seine Ausbildungsaktivitäten unter anderem durch ein regionales Ausbildungsmanagement, die Ausbildungsplattform „me-karriere.de“ und durch das Engagement im „Netzwerk Zukunft“ ausgebaut. Gemeinsam mit den Brandenburger Schulen und Hochschulen müssen wir dafür sorgen, dass Schulabgänger und Hochschulabsolventen in ausreichender Zahl ihre Berufsperspektiven in den Unternehmen der heimischen Metall- und Elektroindustrie finden." Der IG Metall Bezirksleiter des Bezirkes Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, hob hervor, dass Fachkräfte vorrangig über betrieblich attraktive Ausbildungsangebote gewonnen werden. „Auch für Arbeitnehmer mit betrieblicher Ausbildung kann mehr Durchlässigkeit zu Hochschulen für eine berufliche Karriere in der Metall- und Elektroindustrie neue Perspektiven bringen. Die materielle Unterstützung ist hierbei deutlich ausbaufähig. Eine große Herausforderung sind die Schul- und Ausbildungsabbrecher. In Zusammenarbeit mit den Auszubildendenvertretungen im Betrieb könnten alle Beteiligten wirksam gegensteuern und durch fördernde Betriebspatenschaften für Schulklassen viel bewirken. Mit dem Tarifvertrag zur Förderung der Ausbildungsfähigkeit haben wir zudem ein gutes Instrument für die Unternehmen, Nachwuchs an die betriebliche Ausbildung heranzuführen. Wir brauchen eine offensive Willkommenskultur im Betrieb, in der auch praktische Angebote für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unverzichtbar sind“, erklärte Olivier Höbel abschließend. Beim Metalldialog waren für die Landesregierung neben Ministerpräsident Platzeck auch Wissenschaftsministerin Sabine Kunst, Arbeitsminister Günter Baaske und Wirtschaftsstaatssekretär Henning Heidemanns anwesend. Die Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg ist eine der beschäftigungsreichsten und umsatzstärksten Einzelbranchen. Im August 2012 waren in Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten knapp 92.000 Arbeitnehmer beschäftigt. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem Plus von mehr als 1.200 Arbeitnehmern oder gut 1,3 Prozent.