Staatskanzlei

Lottomittel für Fahrsicherheitstraining von 59 Bürgerbusfahrern

4 Bürgerbusvereine mittlerweile in Brandenburg

veröffentlicht am 18.11.2011

Ministerpräsident Matthias Platzeck unterstützt ein Fahrsicherheitstraining für ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer der vier Bürgerbusvereine im Land Brandenburg. Staatskanzleichef Albrecht Gerber übergab heute in Potsdam an Vertreter der Vereine den symbolischen Scheck. Die gut 6000 Euro waren aus Lottomitteln zur Verfügung gestellt worden. Bei dem Fahrsicherheitstraining werden 59 Frauen und Männer an Wochenenden geschult. Das Training wird auch vom ADAC Berlin-Brandenburg großzügig unterstützt. Staatssekretär Gerber würdigte bei der Übergabe den „selbstlosen Einsatz“ der Mitglieder der Bürgerbusvereine für die Mobilität in dünn besiedelten Gebieten. Er unterstrich: „Die ehrenamtlichen Busfahrerinnen und Busfahrer leisten einen wichtigen Beitrag dafür, dass die Lebensqualität im ländlichen Raum erhalten bleibt. In ihrer Freizeit sitzen sie viele Stunden hinter dem Lenkrad, um andere Menschen schnell und bequem zum Arzt, zum Einkaufen oder zum nächsten Bahnhof zu bringen.“ In den Regionen seien die Bürgerbusse nicht mehr wegzudenken, sagte Gerber. Er hoffe, dass diese Idee auch in weiteren Teilen Brandenburgs aufgegriffen werde. „Das Engagement der Menschen vor Ort ist gefragt, wenn es um praktikable und regional angepasste Lösungen im Umgang mit dem demografischen Wandel geht. In Brandenburg haben wir hier bereits seit Jahren viele nachahmenswerte Beispiele.“ Der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Hans-Werner Franz, erklärte anlässlich der Scheckübergabe: „Die vier Bürgerbusvereine im Land Brandenburg fördern den Zusammenhalt zwischen den Menschen. Solidarität und Engagement für die eigene Region wird in den Vereinen groß geschrieben. Mit vereinten Kräften ist es gelungen, auch im ländlichen Raum Beförderungskonzepte höchster Qualität umzusetzen. Alle vier Bürgerbusvereine, deren Entstehung durch den VBB begleitet wurde, leisten eine wichtige und zuverlässige Arbeit als Mobilitätsdienstleister. Sie sorgen dafür, dass auch und gerade in den ländlichen Regionen öffentliche Mobilität angeboten werden kann.“ Kurt Jakob, Vorsitzender des Vereins Bürgerbus Brieselang, sagte: „Mich beeindruckt immer wieder, mit welchem Einsatz unsere derzeit 27 Fahrerinnen und Fahrer viele Stunden täglich Fahrgäste befördern. Sie tun dies in ihrer Freizeit und nur für ein Dankeschön. Aber das Bewusstsein, mit unserer Arbeit vor allen älteren Menschen mit geringer Mobilität zu helfen, gibt allen Beteiligten ein gutes Gefühl. Es ist ein herausragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement.“ In Brandenburg gibt es inzwischen vier Bürgerbusvereine: Bürgerbus Gransee (gegründet 2005), Bürgerbus Hoher Fläming (2006), Bürgerbus Brieselang (2007) und Bürgerbus Lieberose/Oberspreewald (2010). Mit den Kleinbussen für jeweils acht Fahrgäste werden monatlich mehr als 1000 Menschen befördert. Auch außerhalb Brandenburgs stoßen diese Projekte auf Interesse. Im Rahmen des Demografieprojektes DART, bei dem 13 Regionen aus ganz Europa Strategien im Umgang mit dem demografischen Wandel erarbeiten, wurde das Brandenburger Beispiel Bürgerbus im September prämiert. Im Mai kommenden Jahres soll es in Finnland einer breiten Öffentlichkeit als übertragbares Modell für andere europäische Regionen vorgestellt werden.