Demografie-Beispiel im Mai ist das Kyritzer Projekt „Jung und Alt mit Zukunft“

Das Projekt „Jung und Alt mit Zukunft“ (kurz JAZ), das sich mit der Frage des Alterns im ländlichen Raum befasst, ist als Demografie-Beispiel des Monats Mai ausgezeichnet worden. Die Ehrung wurde dem Projektteam um Frau Professorin Brigitte Jürgens von der Evangelischen Fachhochschule Berlin (EFB) und der Lokalen Aktionsgruppe Ostprignitz-Ruppin, die mit Unterstützung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) das Vorhaben initiiert und begleitet hatten, durch den Chef der Staatskanzlei, Herrn Staatssekretär Albrecht Gerber, überbracht. „Kann man – vor allem auf den Dörfern – in Zukunft hier alt werden?“ war die Ausgangsfrage bei diesem Pilotvorhaben, das seit seinem Beginn im September 2008 die Menschen in Kyritz und Umgebung für die Herausforderungen des demografischen Wandels sensibilisiert und sie zugleich mobilisiert hat, ihre Zukunft in der Region aktiv mit zu gestalten. JAZ war zunächst mit sogenannten Küchentischgesprächen gestartet: Zwölf Studenten der EFB hatten zwei Wochen in Gastfamilien in der Kyritzer Region verbracht und hautnah miterlebt, welche Herausforderungen der demografische Wandel für die Menschen in ländlichen Gebieten mit sich bringt. In der folgenden Phase des Projekts wurden fünf Bürgerforen „Wohnumfeld und Lebensraum“, „Heimat gestalten“, „Netzwerke und Beratung“, „Ambulantes Hospiz“ sowie „Wirtschaft und Tourismus“ ins Leben gerufen, bei denen es darum ging, gemeinsam mit Experten Meinungen auszutauschen und Ideen zu entwickeln. Die Mitwirkenden an den Bürgerforen - Bürger und Studenten, Fachexperten, Jung und Alt – haben dann Ende Januar 2010 die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit im Rahmen einer großen Abschlussveranstaltung in Form eines abwechslungsreichen Bühnenprogramms vorgestellt. An der Umsetzung der in den Foren entwickelten Vorschläge wird nun gearbeitet. So sollen in drei Dörfern Multifunktionshäuser entstehen, in denen nicht nur Wohnungen für ältere Menschen, sondern auch Gemeinschaftsräume für alle Generationen, Arztpraxen, Cafés oder Dorfläden eingerichtet werden. Aus dem Forum „Netzwerke und Beratung“ sind konkrete Vorstellungen zum Aufbau einer koordinierten Nachbarschaftshilfe und zur Entwicklung eines sozialen Netzwerks mit Dorfpaten aus den Ortsteilen als Ansprechpartner für die Bürger hervorgegangen. Dies soll durch die Einrichtung der Stelle eines Netzwerkkoordinators in der Stadt Kyritz umgesetzt werden. Zur Ankurbelung des Tourismus wird eine Fahrradkarte erarbeitet, die auch auf historische Ereignisse in der Region hinweist. Seit Kurzem gibt es in Kyritz einen Verein, dessen Mitglieder ehrenamtlich ambulante Hospizarbeit leisten. Die Studenten sind nun damit befasst, ein Handbuch mit ihren Erfahrungen aus der Arbeit in Kyritz und Umgebung zusammenzustellen, das Angerungen auch für andere Dörfer geben soll. Ansprechpartner für das Projekt ist: Frau Prof. Brigitte Jürjens, E-Mail