Staatskanzlei

Themen beim Bahn-Gipfel: S-Bahn-Misere, Ausbau Berlin-Cottbus ab 3. Mai, Eco Rail-Initiative in Kirchmöser

veröffentlicht am 08.02.2010

Ministerpräsident Matthias Platzeck und Verkehrsministerin Jutta Lieske haben heute mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube, die aktuelle Lage der Berliner S-Bahn sowie Fragen zum Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Cottbus erörtert. Zum Thema S-Bahn machte der Ministerpräsident deutlich: „Tausende Brandenburger Pendler sind tagtäglich von den Problemen der Berliner S-Bahn betroffen. Die angebotenen Entschädigungen der Bahn sind ein Beitrag, um verlorenes Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen. Noch wichtiger ist für uns, zum Normalfahrplan mit Zügen in voller Länge zurückzukehren. Die Bahn muss alles daran setzen, dass es dabei zu keinen weiteren Verzögerungen kommt.“ Platzeck wertete in diesem Zusammenhang die von der Bahn angekündigte Wiederaufnahme des 10-Minuten-Taktes auf der Strecke nach Potsdam als wichtiges Signal. Ministerin Lieske sagte: „In den kommenden Monaten prüfen Brandenburg und Berlin alle Optionen, die für den zukünftigen Umgang mit der S-Bahn in Betracht kommen. Brandenburg hat gute Erfahrungen mit Wettbewerb auf der Schiene. Bei einer Vergabe werden sich die Länder auf sozialverträgliche Lösungen verständigen. Es darf keinen Wettbewerb zu Lasten der Beschäftigten geben.“ Angesprochen wurde auch die Initiative Eco Rail Center (ERC), die Projekte im Bereich umweltfreundlicher Antriebstechnologien initiieren soll. „Neben Windkraft und Solarenergie wird das Energieland Brandenburg künftig auch von innovativen Entwicklungen im Bereich umweltfreundlicher Mobilität bestimmt sein. Wir arbeiten mit der Einrichtung am Standort Kirchmöser am Ziel der Bahn mit, einen emissionsfreien Transport zu erreichen“, sagte Platzeck. Weiteres Thema der Gespräche war der Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Cottbus. Der Ausbau der zweigleisigen Strecke auf eine Geschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde soll ab Fahrplanwechsel im Dezember 2011 Reisezeitverkürzungen im Fern- und Regionalverkehr bringen. Die Reisezeit zwischen Cottbus und Berlin-Ostbahnhof kann von gegenwärtig rund 90 Minuten auf unter 70 Minuten im Regionalverkehr verkürzt werden. Das Projekt wird aus dem Konjunkturprogramm des Bundes finanziert. Die Kosten des Gesamtprojekts betragen nach derzeitigem Planungsstand rund 185 Millionen Euro. Der erste Spatenstich für den Streckenabschnitt Königs Wusterhausen – Lübbenau wurde heute auf den 3. Mai datiert. Bis April 2011 wird der Abschnitt unter Vollsperrung ausgebaut. Für diese Zeit wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der Abschnitt Lübbenau – Cottbus wurde bereits 2008 ausgebaut.