Staatskanzlei

Harms: Wirtschaft Brandenburgs profitiert vom EU-Beitritt Polens

veröffentlicht am 24.08.2009

Die Aufnahme Polens in den gemeinsamen EU-Raum hat sich nach den Worten von Europastaatssekretär Gerd Harms auch für Brandenburg wirtschaftlich positiv ausgewirkt. „Vor dem EU-Beitritt haben wir im Wert von 460 Millionen Euro Waren nach Polen exportiert, 2007 betrug die Ausfuhr schon über 1,5 Milliarden Euro und 2008 sogar knapp 2 Milliarden Euro“, sagte Harms heute in Potsdam bei der Veranstaltung „EU als Katalysator der wirtschaftlichen Entwicklung“ des Wirtschafts-Presse-Forums Brandenburg. „Viele Arbeitsplätze im Land hängen an dieser wirtschaftlichen Verflechtung.“ Polen sei seit Jahren Brandenburgs wichtigster Wirtschaftspartner und Exportland Nummer Eins. 16,5 % des brandenburgischen Exports gehe in das Nachbarland. „Die steigende Kaufkraft in Polen führt auch zu steigender Nachfrage, zum Beispiel in Frankfurt (Oder) und Schwedt“, unterstrich Harms. Der Wegfall der Grenzkontrollen an den Übergängen nach Polen am 1. Januar 2008 sei ein Quantensprung für die Beziehungen über die Grenze hinweg gewesen. „Nach der historischen Erweiterung in Richtung Osten nehmen die Menschen den polnisch-deutschen Grenzraum zunehmend als eine gemeinsame Region wahr“, sagte Harms. „Die zunehmende Verflechtung in der Grenzregion, die Tatsache, dass die Menschen über den Alltag näher zusammen rücken, ist aber nur ein Effekt der Erweiterung“, zeigt sich der Europastaatssekretär überzeugt. „Wir finden auch für unser Vorhaben, in Wissenschaft und Forschung zu investieren, um zukunftsfähige Branchen zu stützen, Partner jenseits der Oder.“ Enge Kontakte gebe es insbesondere im Energiebereich. Ende April habe sich der polnische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident, Waldemar Pawlak, zu einem Arbeitsbesuch in Brandenburg befunden, und sich von Ministerpräsident Matthias Platzeck über die Energiestrategie Brandenburgs und die Fortschritte im Bereich der Erneuerbaren Energien informieren lassen. Vor wenigen Tagen habe Harms gemeinsam mit Vertretern der Wojewodschaft Westpommern das künftige Hybridkraftwerk bei Prenzlau besucht. „Wir konnten dabei den Dialog über Entwicklungen im Energiebereich in der Grenzregion fortsetzen“, sagte Harms.