Staatskanzlei

Platzeck: Die Ländervereinigung ist ein Projekt der Vernunft

veröffentlicht am 15.10.2003

Altkanzler Helmut Schmidt ist ein Mann der offenen, beherzten und eigenwilligen Worte. Dafür schätze ich ihn. Er steht übrigens auf seine streitbare Art - das darf man nicht vergessen - schon sehr lange für die Interessen des wirtschaftlichen Aufbaus in Ostdeutschland ein. Berlin und Brandenburg sind schon heute wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich weitgehend eine Einheit. Die Arbeitsmärkte greifen ineinander, die Unternehmensnetzwerke sind verflochten (Biotechnologie, Medien, Verkehrstechnologie), die Wissenschaftspotenziale erreichen zusammengenommen eine beinahe einmalige Dichte und Qualität. International wird der Standort Hauptstadtregion erst recht als ein Ganzes wahrgenommen. Aus all diesen Gründen sage ich: Zukunft geht nur gemeinsam, Erfolg braucht beide Partner. Stadt und Umland gehören zusammen. Die Ländervereinigung ist ein Projekt der Vernunft für Ostdeutschland, aber auch ein Modell Zukunft für die ganze Republik, die ja ihren Föderalismus neu erfinden muss, um handlungsfähiger zu werden und Reformblockaden aufzulösen. Allerdings müssen der Bund und das Land Berlin zuvor ihre Finanzbeziehungen klären.