Staatskanzlei
ZukunftsTour Heimat in der Prignitz: Störche in der Prignitz
ZukunftsTour Heimat in der Prignitz Foto: dpa - Bildarchiv/Ralf Hirschberger

ZukunftsTour Heimat

Was ist Heimat? – Was macht ein Dorf lebenswert? – Wie entsteht neuer Schwung? Das sind Fragen, denen  Ministerpräsident Dietmar Woidke mit einer neuen Besuchsreihe – der „ZukunftsTour Heimat“ – auf den Grund gehen will. Dazu wird er mit Menschen in allen Regionen des Landes ins Gespräch kommen. Anlaufstationen sind zum einen heimatverbundene und in ihrem Umfeld engagierte Unternehmen, die in ihre und die Zukunft der Region investieren. Und zum anderen Dörfer oder Gemeinden, die sich um lebendige Strukturen und ein lebenswertes Umfeld kümmern. Zum Auftakt ging es in die Prignitz.

  • Havelland - 6. Juni 2018

    Von der Spitzentechnologie für die Gesundheit bis zur Fußball-WM in Russland – Qualität aus Brandenburg ist gefragt, davon konnte ich mich auf meiner 4. ZukunftsTour Heimat im Havelland am 06. Juni 2018 wieder überzeugen. Das engagierte Medizintechnikunternehmen Ohst in Rathenow und das umtriebige Dorf Tremmen haben mir gezeigt, wie vielfältig und innovativ die Brandenburgerinnen und Brandenburger ihre Heimat gestalten. Station 1 Sozial engagiert: Ohst Medizintechnik Heimat ist … „wo es sich lohnt, etwas aufzubauen“ Ohst Medizintechnik Mit der Herstellung hochwertiger Gelenkimplantate und chirurgischer Instrumente hat sich die OHST Medizintechnik AG in Rathenow auch international einen Namen gemacht. Das Unternehmen, das 2017 sein 80-jähriges Bestehen feierte, steht für eine besonders erfolgreiche Mittelstandsgeschichte in Brandenburg. Ohst Medizintechnik Bereits in vierter Generation wird die Firma als Familienbetrieb geführt. Das Unternehmen mit heute rund 120 Beschäftigten stellt pro Jahr Teile für insgesamt 18.000 Hüft- und 16.000 Kniegelenke her. Ohst Medizintechnik Besonders gefreut hat mich auch die soziale Verantwortung, die hier traditionell Zuhause ist: so werden in Rathenow regelmäßig Vereine, Einrichtungen und Aktivitäten im Bereich Sport, Bildung und Kultur unterstützt. Im Gespräch mit Mitarbeitern und Nachwuchskräften habe ich viel über die Verankerung des Betriebes in der Region und warum die Menschen hier gerne arbeiten und leben erfahren. Station 2 Tremmen – ein lebendiges und engagiertes Dorf Im Ortsteil Tremmen der Stadt Ketzin/Havel leben rund 730 Menschen und es werden immer mehr. Für den Nachwuchs ist im Dorf gut gesorgt: In der jetzigen Struktur (Krippe-, Kindergarten, Hort) besteht die Kindertagesstätte seit den 90-er Jahren. Träger der Einrichtung ist die Stadt Ketzin. Auch ein Einkaufsladen ist vor Ort. Verbunden ist die Dorfgemeinschaft durch ein breites Vereinsangebot. Beim Dorfspaziergang mit Ortsvorsteher Thoralf Palm haben mir die Tremmener ihren Ort gezeigt.

    • Pferdehof-Bialek und Tremmener Agrar Produkte GmbH Heimat ist … „zu erkunden auf der Landpartie“ Pferdehof Bialek Der Vierseit-Pferdehof Bialek macht nicht nur mit Tourismusangeboten besonders für Kita- und Klassenfahrten, sondern auch mit Aktionen für die Tremmener auf sich aufmerksam. So ist er jährlich auch Gastgeber des dörflichen Weihnachtsmarktes. Auch die Tremmener Agrar Produkte GmbH ist sehr wichtig für das Dorf. 1991 gegründet ging der Landwirtschaftsbetrieb aus der ehemaligen LPG hervor. Die GmbH hat 15 Beschäftigte und bewirtschaftet ca. 1100 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Hinzu kommen rund 550 Rinder zur Milcherzeugung. Angebaut werden Winterraps und Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen, Triticale und Mais. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, hat bei der „Landpartie“ vom 09. bis 10.06.2018 ausreichend Gelegenheit dazu, denn beide Betriebe öffnen ihre Tore.
    • St. Marien-Kirche oder „die Münchener Frauenkirche im Havelland“ St. Marien-Kirche … so wird die havelländische Dorfkirche mit ihrem Zwiebelturmpaar schon lange genannt und ist mit ihrer einzigartigen Bauweise ein malerisch schönes Bauwerk, das dem Ort einen besonderen Eindruck gibt. 2016 feierte sie ihr 600-jähriges Jubiläum. Das Gotteshaus aus dem frühen 15. Jahrhundert ist eine einschiffige, kreuzförmige, gewölbte Kirche aus putzfreiem Backsteinwerk, ein gotischer Ziegelbau.
    • Dorfmuseum Tremmen Heimat ist … „wenn Tradition auf Schaffenskraft trifft“ Dorfmuseum Tremmen Das Dorfmuseum liegt im historischen Kern von Tremmen in einer ehemaligen Stellmacherei, dessen Anfänge in der Gründung des Förderkreises Dorfmuseum vor genau 20 Jahren liegen. Ich habe den engagierten Vereinsmitgliedern zu ihrem Jubiläum gratuliert und mich für ihren Enthusiasmus ausdrücklich bedankt. Mit ihrer Motivation haben sie dafür gesorgt, dass die originale Einrichtung dieser alten Handwerkstatt mit funktionstüchtigen Geräten und Maschinen heute dort besichtigt werden kann. Dorfmuseum Tremmen Daneben werden das Schmiede- und das Sattlerhandwerk gezeigt und in der oberen Etage das frühere ländliche Wohnen sowie eine Spielzeugausstellung. Der Kräutergarten mit über 50 verschiedenen Heilpflanzen ist ein Erlebnis für die Sinne und lädt zum Verweilen ein.
    • Baumschule Lorberg Heimat ist … „ein Heimspiel“ Baumschule Lorberg Was haben Bäume aus dem Havelland mit der Fußball-WM 2018 in Russland zu tun? Mehr als man im ersten Moment denken mag. Die Baumschule Lorberg beliefert mit ihren rund 200 Beschäftigten aus einem europaweit einzigartigen Sortiment ihre Produkte Kunden in ganz Deutschland und im Ausland. So wurde in letzter Zeit der Rote Platz in Moskau und die Umgebung zahlreicher Stadien der Fußballweltmeisterschaft mit Bäumen aus dem Havelland bestückt. Auf einer Rundfahrt über das Gelände habe ich gesehen, wie viel Einsatz und Pflege die Bewirtschaftung der Pflanzen benötigt. Gegründet 1843 im Herzen von Berlin, zog der Hauptbetrieb in den 90er Jahren nach Tremmen. 2003 und 2007 kamen Niederlassungen in Kleinziethen sowie in Baden-Baden hinzu. Baumschule Lorberg In den modernen Produktionsstätten wird ein breit aufgestelltes Sortiment kultiviert, vom leichten Strauch bis hin zum acht Mal verpflanzten Solitärbaum. Auch in der Region ist Lorberg fest verwurzelt und engagiert sich mit Baumpatenschaften und sozialen Projekten.

  • Elbe-Elster - 21. März 2018

    Meine dritte Station auf der „ZukunftsTour Heimat“ war am 21. März 2018 das Elbe-Elster-Land. Hier bin ich wieder engagierten Menschen begegnet, die in einer Fensterbaufirma anpacken oder sich für das Dorfleben stark machen.

    Fensterbau Elbe-Elster GmbH: Türöffner für die Region
    Heimat ist … „wo es sich lohnt, dranzubleiben“


    Fenster und Türen „made in Herzberg“: Vom Stammsitz aus, im Süden des Landes, produziert Fensterbau Elbe-Elster seit dem Jahr 2000 unter dem Motto „Qualität, die zählt – Herzlichkeit, die verbindet“. Nach und nach wurden die Produktionsflächen erweitert und Arbeitsplätze geschaffen. Bei der Werksbesichtigung habe ich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt, die mit viel Liebe zum Detail im Team zusammenarbeiten und zum Gesamterfolg beitragen. Auch das Gespräch mit zwei Rückkehrerinnen hat mir wieder bestätigt, wie wichtig Zeit für die Familie und für die eigenen Prioritäten sind - und die lassen sich eben oft besser in der Heimat verwirklichen. Türöffner war und ist das Unternehmen zudem für verschiedene Projekte, indem es eine Vielzahl an Sportvereinen unterstützt.

    Dollenchen: Wo Zusammenhalt zählt


    Das rund 300 Einwohner zählende Dorf Dollenchen ist Ortsteil der Gemeinde Sallgast im Amt Kleine Elster und konnte sich schon über einige Ehrungen freuen: Nach dem Titel Kreissieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, folgte die Auszeichnung „Kinder- und familienfreundliche Gemeinde“ und dann der Familienpreis des Landes. Fast alle im Dorf sind in mindestens zwei Vereinen engagiert. Gemeinsam mit Ortsvorsteher Frank-Uwe Mittelstädt habe ich unterschiedliche Einrichtungen besucht.

    Ortsfeuerwehr Dollenchen
    Heimat ist … „wo man für etwas brennt“
    Man ist einfach füreinander da, wenn man sich braucht – das ist in Dollenchen so und das wird in der Dorfgemeinschaft auch gepflegt. Zum Beispiel in der Feuerwehr. Die Kameradinnen und Kameraden haben mir erzählt, warum sie sich gerne für ihre Heimat stark machen und was sie durch ihren Einsatz zurückbekommen. Auch die Nachwuchsgeneration hat mich beeindruckt, denn die Jugendfeuerwehr Dollenchen ist von klein auf mit Feuereifer bei der Sache.

    Alte Schule: Kinderland- und Jugendclubraum
    Heimat ist … „wo sich Erfahrungen fürs Leben sammeln lassen“
    Vom Kinderfest zum Stollenreiten: Der Verein Kinderland Dollenchen schafft für Kinder jeden Alters im Dorf sinnvolle Freizeitangebote, bei denen der Spaß am Gestalten, Lernen und Bewegung im Mittelpunkt stehen. Wertvolle Erfahrungen für das ganze Leben werden hier gemacht. Paula, Matti, Pascal und Andreas haben mir gezeigt, was sie schon alles auf die Beine gestellt haben: „Zusammen reißen wir Mauern ein!“ – ihr Motto ist große Klasse.

    Schausägewerk und Handdruckspritze im Heimatmuseum

    Heimat ist … „wo man Geschichte schätzt und neue Geschichten schreibt“

    Alles andere als „verstaubt“ hat sich die alte Dollenchener Mühle präsentiert. „Hauptmann“ Detlef Kalz und Lothar Koalick haben mir vom über 100 Jahre alten Schausägewerk erzählt und die alte Handdruckspritze vorgeführt. Der geschichtsträchtige Ort hat bei den Dollenchenern einen festen Platz als beliebter Treffpunkt für Feste und Versammlungen, an dem neue Geschichten geschrieben werden.

    Dorfkirche Dollenchen – Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert
    Heimat ist … „ein Ort der Ruhe und Kraft“
    Ein sehenswertes Denkmal aus dem 13. Jahrhundert – die Feldsteinkirche in Dollenchen ist für viele in der Dorfgemeinschaft ein wichtiger Ort, um Ruhe zu finden und Kraft zu tanken.

    Firma Elektroanlagen GmbH Donner & Co. KG in der euromicron AG
    Heimat ist … „elektrisierend“
    Vom Lausitzring über das Hotel Timmendorfer Strand bis zum Motel One in Dresden – die Elektroanlagen GmbH mit Chef Lutz Donner beschäftigt 20 Mitarbeiter und ist spezialisiert auf Starkstrominstallationen und intelligente Gebäudetechnik. Die Dollenchener Firma ist auf vielen Baustellen in Deutschland unterwegs, daheim sind die Elektrotechniker im Elbe-Elster-Land.

    Gasthaus Stuckatz mit Gästehaus Diana

    Heimat ist … „wo ich einfach machen kann“


    Sozialer Treffpunkt im Ort für Gäste und Einheimische ist das Gasthaus Stuckatz. Im Familienbetrieb von Heike und Jörg Stuckatz sorgt Sohn Raimund als Koch gemeinsam mit Marcus Töpfer für das leibliche Wohl. Als Rückkehrer haben sie berichtet, was „Heimat“ für sie bedeutet. Herumgekommen in der Welt sind beide. Stuckatz Junior hat sogar für prominente Musiker auf Tourneen die Kochlöffel geschwungen. Doch in der Heimat sollte die 100-jährige Gastronomiegeschichte der Familie nicht abreißen und die Entscheidung für das Gestalten der eigenen Zukunft war getroffen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie gut sich Räume für Entfaltung in unserem Land nutzen lassen.

    Redaktionsgespräch Lausitzer Rundschau, Lokalredaktion Finsterwalde
    Die Heimat Elbe-Elster stand auch im Fokus meines Gespräches mit Redaktionsleiter Frank Claus von der Lausitzer Rundschau in Finsterwalde. Von der neuen Ladeneröffnung bis zur zündenden Tourismusidee für die Region - man braucht nur einmal die Zeitung durchzublättern: Hier, wie im ganzen Land, gibt es sehr viele Menschen, die durch Anpacken und Gestalten ihren ganz eigenen Weg gegangen sind und ihn gerne gehen. Mit Ideenreichtum, Mut und einer gehörigen Portion Schaffenskraft sind die Brandenburgerinnen und Brandenburger dabei, sich immer wieder neu zu erfinden und so ihre Heimat weiterzuentwickeln. Darüber freue ich mich sehr!

    Gespräch mit ehrenamtlich Engagierten aus dem Landkreis Elbe-Elster in Finsterwalde

    Die Willkommensagentur "ComeBack Elbe-Elster" hat einen richtig guten Lauf. In Finsterwalde führte ich in der Agentur Gespräche zur Rüchkkehrer-Thematk. Das Datum hat gepasst: Frühlingsanfang, Aufbruchstimmung (trotz kalter Witterung). Mit meinem Besuch beim Finsterwalder Sängerfest 2016 kam "ComeBack" ins Rollen. Anfangs getragen "nur" durch ehrenamtliches Engagement, konnte mittlerweile die Arbeit der Willkommensagentur weiter professionalisiert werden. Von Finsterwalde aus wird das Netzwerk der Brandenburger Rückkehrerinitiativen und -projekte "Ankommen in Brandenburg" gemanagt.  Egal ob aus der Perspektive von Rückkehrern, der Feuerwehren, des Landfrauenverbandes, der Kommunalpolitik oder eines Mehrgenerationenhauses .... alle bestätigten den hohen Stellenwert des Engagements der Mitbürger für eine lebenswerte Heimat. Aber auch die Motivation für das Engagement wurde diskutiert: Spaß an zukunftsorientierter, positiver Betätigung, Solidarität und Kümmern um die Nachbarn. Nachdenkliches wurde aber auch geäußert: Die Anerkennung des Engagements bei den Mitbürgern ist noch verbesserungswürdig und oftmals fehlt noch eine Kultur des Ermöglichens bei einigen Verwaltungen. Mal kurz: Einfach machen - wie unser neuer Werbespruch: "Brandenburg. Es kann so einfach sein!"

  • Die Uckermark - 22. Februar 2018

    Am Donnerstag, dem 22. Februar 2018, ging die nächste Tour in die Uckermark. Besuchspunkte waren heimatverbundene und in ihrem Umfeld engagierte Unternehmen, die in ihre und die Zukunft der Region investieren. Ziel der Tour war auch ein Dorf, das sich um lebendige Strukturen und ein lebenswertes Umfeld kümmert.

    Station 1
    Euba Logistic GmbH – Internationale Spedition

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    „In der Uckermark daheim. In Europa unterwegs. Das Herz in Angermünde“: Die 100 Sattelschlepper der Internationalen Spedition „Euba Logistic“ haben rund 14 Millionen Kilometer im Jahr auf der Uhr, zurück führt es sie regelmäßig in den Norden Brandenburgs. 1949 gegründet, gehört das Unternehmen heute mit 135 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern vor Ort. Dank des ausgeklügelten Logistiksystems, von dem ich mich überzeugen durfte, werden Leerfahrten zur Ausnahme und Speditionsgüter, vor allem Papier, kommen schnell und sicher ans Ziel. Auch im sozialen Bereich ist Euba auf Achse: Fest verwurzelt in der Region fördert der Logistiker Musik- und Sportevents und unterstützt Kinder wie Senioren mit sozialen Veranstaltungen.

    Station 2
    KombiBus der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft mbH (UVG)

    An einer Bushaltestelle auf den neuen Flachbildschirm warten? Mit dem Kombibus in der Uckermark ist das ein bewährtes Waren-Transport-System, das mich heute begeistert hat. Am ZOB in Schwedt hatten die Uckermärkischen Verkehrsbetriebe ein Paket Käse und Wurst aus der Region dabei – vom Erzeuger auf dem Weg zum Kunden. Seit 2012 bringt das Busunternehmen nun schon Menschen und Waren ans Ziel und die ländliche Versorgung auf die Überholspur. Das Konzept schont die Umwelt, unterstützt die Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum und macht ihn dadurch attraktiver. Ein Vorbild für viele andere Regionen Deutschlands. Besonders gefreut haben mich die Gespräche mit Mitarbeitern der UVG, ob engagiert im Ehrenamt oder wieder zurückgekehrt nach einer Weile fern der Heimat - es ist ein gutes Gefühl, angekommen zu sein!

    Station 3
    Redaktionsgespräch Märkische Oderzeitung, Lokalredaktion Schwedt

    Das Thema „Heimat“ stand auch im Mittelpunkt meines Gespräches mit Redaktionsleiter Dietmar Rietz von der Märkischen Oderzeitung in Schwedt. Die Lokalredaktionen sind ganz wichtig, damit „Heimat“ vermittelt wird. Guter Lokaljournalismus ist ein Lebenselixier für die Regionen. Noch niemals seit 1990 waren in Brandenburg die Bedingungen so günstig wie heute, überall in unserem Land dafür zu sorgen, dass niemand zurückgelassen wird. Gerade das ist mir sehr wichtig. Es geht darum, ob sich Kinder, Eltern und Großeltern in ihrer Heimat wohlfühlen können oder sich dafür entscheiden, wieder zurückzukommen. Deshalb investieren wir in eine „moderne Heimat für alle“.

    Station 4
    Wallmow: Ein junges Dorf macht Schule und mehr

    Das 300-Seelendorf Wallmow hat Zukunft: Bereits 2008 und 2011 wurde der Ort Sieger im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.In der Dorfgemeinschaft leben alle Generationen, mit einem besonders hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen. Ein Rundgang mit Ortsvorsteherin Heike Rymas hat mich zu wichtigen Einrichtungen des Dorfes geführt.

    Station 5
    Dorfschule und Kita des Vereins Zuckermark e.V.

    Ein bunter Lernort, wie er im Buche steht – so habe ich die Kita und Ganztagsgrundschule mit Hort des Vereins Zuckermark e.V. bei meinem Besuch kennengelernt. 1995 aus einer Elterninitiative entstanden, gibt es in Wallmow heute ein Betreuungsangebot für rund 80 Kinder. Die ganzheitliche Förderung steht im Vordergrund. Von Sport- und Bewegungsangeboten, Theater, Werkstatt bis zu Unterricht im Freien – Entfaltungsmöglichkeiten gibt es viele. Besonders gefreut hat mich, dass die Kinder regelmäßige Exkursionen und Schulfahrten ins angrenzende Polen machen. Diese Begegnungen mit Sprache und Kultur sind für die Entwicklung äußerst wertvoll.

    Station 6
    Landwirtschaftlicher Betrieb Wendtshöfer Bioei

    „Frei laufende Hühner auf großen Feldern“ – das war mein erster Eindruck, als ich die „Wendtshöfer Bioei“ besucht habe. Hier bekommen die Tiere Raum und die Verbraucher Qualität. Der traditionsbewusste Familienbetrieb arbeitet schon seit 300 Jahren in Wallmow in der Landwirtschaft und ist seit 1991 bio-zertifiziert. Jungbauer Oskar Wendt: „Es macht einfach Spaß, unsere 13.000 Legehennen in dieser Form halten zu können. Das Ergebnis gibt uns Recht.“ Weitere Betriebsbereiche haben sich auf Getreideanbau und Viehzucht spezialisiert.

    Station 7
    Ferienhausvermietung und Wohnstätte für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung „Wohnverbund Wendtshof“

    Die Ferienhaus- und Zimmervermietung in Carmzow-Wallmow bietet nicht nur Touristen hervorragende Erholungsmöglichkeiten, sondern auch Arbeitsplätze. Der Brandenburger Träger „Land in Sicht – Prowo gGmbH“ unterstützt unter anderem Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen, die in ländlicher Umgebung Wohn-, Betreuungs-, und Beschäftigungsmöglichkeiten suchen und ein selbstständiges Leben anstreben. Ein Konzept das Früchte trägt. Auf meinem Rundgang durch das Gelände habe ich viele Menschen kennengelernt, die dabei sind, eine neue Heimat in sich zu entdecken.

    Station 8:

    Gespräch mit ehrenamtlich Engagierten aus dem Landkreis Uckermark in Prenzlau

    Bei meiner „Zukunftstour Heimat“ habe ich auf Fragen wie „Was ist Heimat?“, „Was macht unseren Ort lebenswert?“, „Wie kriegen wir Schwung ins Dorf?“ oder „Wie engagieren sich Unternehmen für ihre Heimatregion?“ am 22. Februar zwischen Angermünde, Schwedt und Prenzlau tolle Antworten anhand sehr eindrucksvoller Beispiele erhalten. Die Region ist mit ihrer Regionalmarke UCKERMARK auf einem sehr guten Weg und schafft damit Säulen und Dach für gemeinsames Handeln und Identifikation. Bei der Euba Logistik GmbH und bei den Uckermärkischen Verkehrsbetrieben konnte ich eindrucksvoll verfolgen, was Heimatverbundenheit für ortansässige Unternehmen bedeutet. Von Wallmow kann man lernen, dass „kleines Dorf“ plus „Lage am Rand“ keineswegs „abgehängt" bedeutet. Eindrucksvoll wurde mir beim Ehrenamtsgespräch im Kaminzimmer des internationalen Jugendgästehauses "UckerWelle" in Prenzlau bestätigt, dass die wichtigste Zutat zu einem Wohlfühlgefühl in der Heimat insbesondere aktive, engagierte und emphatische Mitbürger sind. Projekte der Bürgerstiftung Barnim Uckermark, das Engagement in Gemeindevertretungen und für gute deutsch-polnische Nachbarschaftsbeziehungen, die Nachwuchsbetreuung und -gewinnung in den Sportvereinen und bei der Feuerwehr wie auch die Pflege des kulturellen sind eindrucksvolle Belege für eine vielfältige und funktionierende Engagementlandschaft in der Uckermark.

  • Die Prignitz - 1. November 2017

    Die Prignitz

    1. November 2017

    Was ist Heimat? – Was macht ein Dorf lebenswert? – Wie entsteht neuer Schwung? Das sind Fragen, denen  Ministerpräsident Dietmar Woidke mit einer neuen Besuchsreihe – der „ZukunftsTour Heimat“ – auf den Grund gehen will. Dazu wird er mit Menschen in allen Regionen des Landes ins Gespräch kommen. Anlaufstationen sind zum einen heimatverbundene und in ihrem Umfeld engagierte Unternehmen, die in ihre und die Zukunft der Region investieren. Und zum anderen Dörfer oder Gemeinden, die sich um lebendige Strukturen und ein lebenswertes Umfeld kümmern. Zum Auftakt geht es in die Prignitz.

    Station 1
    Meyenburger Möbel
    Heimat ist … gut aufgestellt für die Zukunft

    Das Unternehmen stellt bereits seit 1946 Wohnmöbel von höchster Qualität her und gehört mit 430 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern in der Prignitz. Hauptabnehmer ist Ikea. Die Nachwuchsgewinnung wird groß geschrieben: Es gibt 15 Ausbildungsplätze in sieben Berufen, ein Info-Truck wirbt in Schulen und auf Messen um junge Menschen. Die Möglichkeit eines Dualen Studiums wurde seit letztem Jahr um die Kooperation mit der TH Brandenburg im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen erweitert. Über die Zusammenarbeit mit Bildungsträgern hinaus unterstützt das Unternehmen Projekte vom Sport über Musik bis zur Freiwilligen Feuerwehr. - Nach einem Betriebsrundgang mit Fotomöglichkeiten folgt ein Gespräch zum Thema „Zukunft in der Heimat“ mit Betriebsleitung, Mitarbeitern und Nachwuchskräften, darunter auch Rückkehrer.

     

    Station 2
    Cumlosen

    Cumlosen liegt an der Elbe und ist ein lebendiges Dorf mit Dorfgemeinschaftszentrum, Handwerksbetrieben, einer Kita mit Hort sowie einem regen Vereinsleben. Auf den Spuren des „Vier-Länder-Grenzradweges“ sind Besucher eingeladen, die Schönheit der Landschaft sowie die interessante Geschichte zu entdecken.

      • Kita „Zwergenland“
        Heimat ist … wo ich wachsen kann

        Kita Zwergenland

         „Kannst Du Dich noch mal in die Tür stellen?“, bekam ich nach dem Begrüßungslied zu hören. Die Kinder waren tatsächlich besorgt, ob ich mit meinen 1,96 m durch die Tür passe. Kunterbunt und fröhlich ging es auch weiter in der Kita Zwergenland in Cumlosen zu. Die Kinder im Kita-Alter und die älteren Hortkinder haben mir ihre Spiel- und Lernmöglichkeiten gezeigt. Es gibt viel zu entdecken hier in Cumlosen. Das wissen auch mehr und mehr junge Familien zu schätzen, die einmal weggezogen sind und jetzt wieder gerne zurückkommen wollen. „Die Anmeldungen steigen, die Kita wächst“, freute sich Kita-Leiterin Elke Schönwald. „Die Kinder lernen hier Rücksichtnahme, damit Gemeinschaft funktioniert“, so die Kita-Leiterin.

        Kita Zwergenland


      • Zimmerei Ihlau
        Heimat ist … worauf ich bauen kann

        Das kleine Unternehmen besteht seit über 20 Jahren und arbeitet mit seinen 7 Mitarbeitern auch weit über die Prignitz hinaus.

      • Baustelle neues Schöpfwerk
        Heimat ist … wo ich mich sicher fühle

        Baustelle Schöpfwerk

        Der Neubau ist ein wichtiges Projekt auch für den Hochwasserschutz und die landwirtschaftliche Nutzung vor Ort. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant.

      • Rundgang durch das Dorfzentrum
        Heimat ist … wo Erinnerungen bewahrt werden
        Gerade habe ich bei meinem Rundgang durch das Dorfzentrum in Cumlosen einen Blick in eine ganz besondere Ausstellung werfen dürfen. Die Heimatstube „Willi Westermann“  besteht schon über 60 Jahre und zeigt naturkundliche und historische Ausstellungsstücke. Vom Spinnrad über Tierpräparate pflegt heute Jens Jirjahn all das weiter, was der ehemalige Cumlosener Gemeindesekretär und Naturfreund Willi Westermann aus der Region zusammengetragen hatte. Und das Interesse an dieser Sammlung ist weit über den Ort hinaus auch heute noch beachtlich, wie er mir bestätigte.

     

     

    Station 3
    Gespräch mit ehrenamtlich Engagierten aus der Prignitz in Perleberg
    Heimat ist … wo sich die Menschen gerne engagieren

    Ohne das Ehrenamt wäre unsere Gesellschaft arm dran. Zum Glück gibt es in der Prignitz wie im ganzen Land viele Menschen, die sich für andere einsatz- und meinungsfreudig engagieren. Mein Gespräch mit Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern aus der Region war klasse - von niemandem lernt man so schnell so viel über ehrenamtlich betriebene Buchhandlungen, die Heimstube Groß Breese und den Meyenburger Carneval! Interessant fand ich auch das Rezept einer langjährigen Turntrainerin für ewige Jugend: „Von der Wiege bis zur Urne: turne, turne, turne!“ Und Spannend, was die Kameraden von Feuerwehr und THW zu erzählen hatten. Probleme und Wünsche kamen dabei natürlich auch zur Sprache, vor allem der Nachwuchsmangel und zu viel Bürokratie machen den Engagierten Sorgen. So gut das Ehrenamt in Brandenburg schon funktioniert – bei den Rahmenbedingungen können wir immer noch besser werden. Wir arbeiten dran!