Staatskanzlei

Woidke: 13. August 1961 ist Datum des Unrechts - Baaske und Ludwig beim 9. MauerVerLauf in Potsdam

veröffentlicht am 13.08.2017

Der Tag des Mauerbaus, der 13. August 1961, ist nach den Worten von Ministerpräsident Dietmar Woidke ein „Datum des Unrechts, das nicht in Vergessenheit geraten darf". In einem Schreiben an die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54" betont Woidke: „An keinem anderen Tag der Geschichte der beiden deutschen Staaten sind so viele Menschen unmittelbar und plötzlich von den Folgen staatlichen Handelns betroffen gewesen. Familien wurden getrennt, das Leben veränderte sich buchstäblich über Nacht." Die Fördergemeinschaft veranstaltete heute anlässlich des 56. Jahrestages des Mauerbaus gemeinsam mit der Stadt Potsdam und unter Beteiligung von Landesregierung und Landtag den 9. MauerVerLauf im Park Babelsberg.

Da Woidke nicht persönlich an der Gedenkveranstaltung teilnehmen konnte, schrieb er in dem Brief: „In Potsdam ist es ganz wesentlich der Fördergemeinschaft ‚Lindenstraße 54‘ zu verdanken, dass die Erinnerung an dieses Geschehen nicht verblasst. Sie leisten einen hervorragenden Beitrag zur Erinnerungskultur Brandenburgs. Das verdient großen Dank und Anerkennung."

Als Vertreter der Landesregierung sagte Bildungsminister Günter Baaske bei der Gedenkveranstaltung: „Praktisch über Nacht wurden im August 1961 Mauern und Stacheldrahtzäune errichtet. Die Menschen standen fassungslos dies- und jenseits der Grenze. Die Bilder und Erlebnisse haben sich bei vielen Menschen tief ins Bewusstsein gebrannt. Der Mauerbau war der letzte Akt der Teilung Deutschlands. Für die DDR-Grenzsoldaten galt bereits seit 1960 der Schießbefehl. 140 Menschen fanden bei dem Versuch, die Mauer zu überwinden, den Tod. Allein an der heutigen Mauergedenkstätte am Griebnitzsee waren 17 Mauertote zu beklagen. Dieser Opfer gedenken wir heute. Aber wir erinnern auch an die Umstände, unter denen die Menschen fortan leben mussten. An die getrennten Familien, an die unterbrochenen Lebensläufe, weil der Arbeitsplatz nicht mehr erreichbar war."

Baaske ergänzte: „Heute stehen wir hier am Havelufer und sehen die Schiffe, die wie selbstverständlich vom Wannsee kommend durch die Glienicker Brücke am Babelsberger Park entlang fahren. Vor 28 Jahren war das noch fast undenkbar. Ich bin froh, dass wir uns so unbeschwert und frei bewegen können. Ganz zu schweigen davon, wie unsere Preußischen Schlösser und Gärten wieder erlebbar sind - ganz ohne meterhohe Grenzzäune und Mauern. Wir leben heute in einem Land mit einer freiheitlichen Grundordnung, mit einer demokratischen Verfasstheit."

An der Gedenkveranstaltung im Babelsberger Park nahmen auch Justizminister Stefan Ludwig und Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt teil. Der stellvertretende Ministerpräsident und Finanzminister Christian Görke besuchte die Gedenkveranstaltung für die Opfer von Mauer und Teilung der Stiftung Berliner Mauer in der Hauptstadt.

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