Staatskanzlei

750-jährige Bergbautradition in Rüdersdorf - Kralinski: Kalkstein-Abbau hat weiterhin Perspektive

veröffentlicht am 30.06.2017

Staatskanzleichef Thomas Kralinski hat die jahrhundertelange Bergbautradition in Rüdersdorf bei Berlin (Märkisch-Oderland) gewürdigt und ihr weitere gute Aussichten vorausgesagt. „Rüdersdorf steht für eine lange Traditionslinie von den klugen Zisterziensermönchen des 13. Jahrhunderts bis zu einem der modernsten und umweltverträglichsten Zementwerke Europas", sagte der Staatssekretär heute beim traditionellen Bergfest. Der Museumspark mit der charakteristischen Schachtofenbatterie aus dem 19. Jahrhundert sei „ein starker touristischer Faktor". 
 
Kralinski: „Die Rüdersdorfer verbinden mit dem Kalkstein-Bergbau wirtschaftliche Stärke und gute Arbeit. Der Millionen Jahre alte Muschelkalk aus den Zeiten des mitteleuropäischen Binnenmeers hat die Geschichte des Ortes und das Heimatgefühl der Menschen tief geprägt. Vom Hochbauprofi bis zum Hobbyhandwerker - Bauträume bestehen aus Kies, Wasser und Rüdersdorfer Zement. Das war immer so und das wird auch noch lange so bleiben."  
 
Nach aktueller Planung wird der Bergbau über das Jahr 2060 hinaus betrieben. Kralinski: „Das sind gute Aussichten für die gesamte Region, in der das Zementwerk der Cemex AG mit über 400 Mitarbeitern einer der wichtigsten wirtschaftlichen Motoren ist. Dass das Unternehmen seinen Konzernsitz von Düsseldorf nach Rüdersdorf verlegt hat, ist eine wertvolle Anerkennung für die Qualität und den Fleiß der Zementwerker an diesem Standort". 
 
Kralinski würdigte zugleich das ehrenamtliche Engagement des Bergbauvereins Rüdersdorf, der die Tradition erlebbar mache: „Es ist sehr wertvoll, dass es auch im rasanten Medienzeitalter Menschen in Rüdersdorf und Umgebung gibt, die sich diesem wichtigen Identitätsfaktor mit Geduld, Leidenschaft und Kreativität zuwenden, die die Traditionen erforschen und weitergeben sowie Jahrhunderte alte Industriekultur erlebbar und verständlich machen. Das traditionelle Bergfest ist der stimmungsvollste Nachweis für die Leistungen der Frauen und Männer, die sich um die lange Bergbaugeschichte des Ortes verdient machen."

Kralinski lobte auch die Macher der Rüdersdorfer Kultur GmbH, die neben dem aktiven Tagebau den 17 Hektar großen Museumspark zur Geschichte des Kalkabbaus betreibt: „Durch den Museumspark erfährt die Rüdersdorfer Industriekultur Erinnerung und Würdigung. Ob mit Jeep-Safaris, Fossilien-Sammelstelle oder Museumspädagogik für Kinder und Jugendliche: Im Museumspark wird deutlich, dass der Name der Gemeinde eigentlich „Berlin dank Rüdersdorf" statt „Rüdersdorf bei Berlin" lauten müsste. Denn Berlin ist praktisch aus Rüdersdorfer Rohstoffen erbaut."
 
In Rüdersdorf wird seit 750 Jahren Kalkstein abgebaut und zu Baustoffen verarbeitet. Aktuell werden etwa 2,8 Millionen Tonnen pro Jahr gefördert. Bereits im 16. Jahrhundert entstanden die ersten Kalkbrennöfen, die Zementherstellung begann im Jahr 1885. Heute bietet Rüdersdorf alle Produktionsstufen - vom Tagebau über die Rohmahlung, den Brennprozess und die Zementmahlung bis zum Versand. Seit 1990 sind rund 300 Millionen Euro in die Modernisierung der Anlagen investiert worden. Ebenfalls seit 1990 kümmert sich der Bergbauverein Rüdersdorf 1990 um die Traditionspflege und Popularisierung der Bergbaugeschichte. Der Museumspark gilt als weltweit einmaliges Ensemble historischer Zeugnisse der Baustoffindustrie und als industrietouristischer Magnet in Brandenburg.

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