Staatskanzlei

Staatssekretär Kralinski: Trauma-Beratung ist wichtiger Grundstein für weitere Integration

veröffentlicht am 14.08.2017

Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, hat heute in Müncheberg die Beratung für traumatisierte Flüchtlinge im Landkreis Märkisch-Oderland besucht. Dort sprach er auch mit Flüchtlingsfamilien. „Die Mitarbeiter legen mit ihrer Trauma-Kompetenz einen wichtigen Grundstein für weitere Integration", sagte der Staatssekretär. Nicht alle Schutzsuchenden seien traumatisiert, aber viele. Sie bräuchten Hilfe. Dafür müsse bei ihnen vor allem wieder Vertrauen aufgebaut werden. Die ersten Schritte dahin würden in der Müncheberger Trauma-Beratung unternommen. Die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von psychisch kranken und traumatisierten Flüchtlingen sei ein wesentliches Ziel.  

Kralinski weiter: „Die Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten ist immer mit Aufbruch und Hoffnung auf ein besseres, sicheres Leben, aber auch mit vielen Verlusterfahrungen verbunden. Trauma-Bewältigung ist ein langwieriger Prozess, in dem die Flüchtenden erst einmal wieder Sicherheit und Stabilität erfahren. Das ist gerade für Kinder und Jugendliche existenziell." Das Land förderte die Einrichtung über das Bündnis für Brandenburg 2016 und 2017 mit mehr als 87.000 Euro. Etwa 10 Prozent der zirka 2.000 Flüchtlinge im Landkreis Märkisch-Oderland gelten als traumatisiert. 

Die Beratungsstelle in Müncheberg betreut Flüchtlinge aller Altersgruppen aus knapp 20 Herkunftsländern. In regelmäßigen Sprechstunden wird ihnen dabei geholfen, Erlebtes zu schildern und aufzuarbeiten. Auch Bezugspersonen werden einbezogen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Leitung und den Sozialarbeitern der Einrichtungen sowie mit der Psychiatrischen Institutsambulanz und gegebenenfalls mit Therapeuten und Kliniken im Landkreis.

Die Trauma-Beratung wendet sich auch an Lehrkräfte und Erzieher, Mitarbeiter von Willkommensinitiativen und Flüchtlingshilfe sowie an Unternehmen, die traumatisierte Flüchtlinge beschäftigen. Es stehen auch Beratungsräume in Strausberg und Seelow zur Verfügung.

Pressemitteilung als PDF (application/pdf 151.4 KB)