Staatskanzlei

Flüchtlinge im Studium: 1,2 Mio. Euro
zur Unterstützung für Brandenburgs Hochschulen

veröffentlicht am 24.01.2017

Das im Jahr 2016 gestartete Förderprogramm zur Unterstützung der Brandenburger Hochschulen bei der Integration von Flüchtlingen wird fortgesetzt. Die brandenburgischen Hochschulen erhalten in diesem Jahr insgesamt 1,2 Millionen Euro, um Projekte zur Unterstützung und Begleitung Geflüchteter auf dem Weg ins Studium beziehungsweise beim Wiedereinstieg umzusetzen. Das gab heute Wissenschaftsministerin Martina Münch nach der Kabinettssitzung in Potsdam bekannt. 953.100 Euro werden jetzt gezahlt, weitere Mittel im Laufe des Jahres. Zu den Projekten der Hochschulen zählen Informations- und Beratungsangebote studieninteressierter Flüchtlinge, studienvorbereitende Kurse in Deutsch sowie in den verschiedenen Fachrichtungen.

Wissenschaftsministerin Münch: Mit der Fortführung des Förderprogramms wollen wir die Hochschulen auch in diesem Jahr dabei unterstützen, studieninteressierten Flüchtlingen den Einstieg in das Hochschulsystem zu ermöglichen, sei es zur Vorbereitung, Aufnahme oder Fortsetzung eines Studiums."

Münch dankte zugleich den Hochschulen für die vielen Maßnahmen, die sie seit Ende 2015 auf den Weg gebracht haben, um Geflüchtete zu informieren und zu beraten, auf ein Studium vorzubereiten und sie beim Studieneinstieg zu begleiten. Münch: „Mit einem Teil der Mittel wollen wir dauerhafte Strukturen der Studienvorbereitung im Land schaffen, die dazu beitragen, dass Flüchtlingen wie Ausländern der Studieneinstieg bzw. der Wiedereinstieg besser gelingt. Bei all diesen Vorhaben geht es nicht um die Bevorzugung bestimmter Gruppen, sondern darum, fluchtbedingte Nachteile auszugleichen."

Münch betonte weiter: „Mit diesem Engagement setzen wir gemeinsam mit den Hochschulen ein wichtiges Zeichen der Offenheit und Solidarität: Studieninteressierte Flüchtlinge sind uns willkommen. Dieses Zeichen ist gerade heute, angesichts des massiven Schürens von Hass und einer steigenden Zahl fremdenfeindlicher Übergriffe wichtiger denn je. Ich bin davon überzeugt, dass unser Land davon profitieren wird, wenn es uns gelingt, Zuwanderinnen und Zuwanderer für unsere Hochschulen zu gewinnen. Gelungene Integration birgt ein enormes Potenzial für unsere Zukunft."

Die Hochschulen bieten zahlreiche Projekte zur Integration an, um Flüchtlinge zu informieren und zu beraten, um ihnen Deutsch-Kenntnisse zu vermitteln und sie auf ein Studium vorzubereiten. Beispiele für die Verwendung der Fördermittel:

  • Die Universität Potsdam erhält insgesamt 162.800 Euro, mit denen sie unter anderem das Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrkräfte (Refugee Teachers Welcome) fortführt sowie eine psychologische und hochschulische Beratung anbietet.
  • Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg erhält 157.700 Euro und wird damit unter anderem das Studieneinstiegs-Projekt „College für Geflüchtete" fortsetzen.
  • Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) bekommt 34.800 Euro und finanziert damit unter anderem das College-Studium „Welcome@Viadrina", das mit sprachlichem und fachlichem Lehrangebot auf das Studium an deutschen Hochschulen vorbereitet und die Möglichkeit bietet, ECTS-Credits zu erwerben.
  • Die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF erhält 60.200 Euro und baut damit unter anderem ein Netzwerk „Refugees and Media" auf und bietet regelmäßige Refugee-Classes zum Thema Film an.
  • Die Technische Hochschule Brandenburg erhält 62.000 Euro und wird damit unter anderem Geflüchtete in West-Brandenburg vor Ort beraten.
  • Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde erhält 82.300 Euro und baut damit unter anderem mit Partnern wie dem Jobcenter und Studentenwerk außerhalb der Hochschule ihr überregionales Welcome-Netzwerk aus.
  • Die Fachhochschule Potsdam erhält 81.300 Euro und setzt damit unter anderem die Arbeit der hochschulübergreifenden Beratungsstelle „HERe! - Higher Education for Refugees" für junge Flüchtlinge, die ein Studium aufnehmen oder ein unterbrochenes Studium fortsetzen wollen, fort.
  • Die Technische Hochschule Wildau erhält 87.000 Euro, mit denen sie unter anderem ihr Welcome Center weiter entwickelt, das beispielsweise Studienvorbereitungsprogramme für Geflüchtete anbietet.
  • Die Brandenburgische Landesrektorenkonferenz erhält 225.000 Euro, um damit unter dem Titel „Netzwerk Integration von Geflüchteten an Brandenburgischen Hochschulen" ein Konzept für eine strukturierte Studienvorbereitung für Ausländer, insbesondere Flüchtlinge, zu entwickeln.

Für die Integration von Geflüchteten stellt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur neben den 1,2 Millionen Euro für Integrationsangebote an den Hochschulen auch 300.000 Euro für die Fortsetzung eines Kultur-Förderprogrammes zur Integration von Flüchtlingen bereit.