Staatskanzlei

Woidke: Erinnerung wach halten - Ausstellung über
Rettung von Juden in NS-Zeit eröffnet

veröffentlicht am 09.11.2013

Im Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vor 75 Jahren hat Ministerpräsident Dietmar Woidke am Samstagabend in Frankfurt (Oder) eine Ausstellung über die Rettung von Juden in der NS-Zeit eröffnet. Die Exposition „BESA – Ein Ehrenkodex“ der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem zeigt, wie Juden von muslimischen Albanern gerettet wurden. Im Beisein von Bundespräsident Joachim Gauck sagte Woidke: „Diese Menschen haben mitmenschlich gehandelt und sich nicht von einer Ideologie blenden lassen.“ Der Ministerpräsident fügte hinzu: „Selbst eine einzelne Person ist niemals ganz machtlos.“ Woidke mahnte: „Unrecht und Gewalt, Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen in Deutschland nie wieder die Oberhand gewinnen.“ Er warnte vor religiösem Hass, nationalem Hochmut und politischer Verblendung. Um dem entgegenzuwirken, lege die Landesregierung ein besonderes Augenmerk auf politische Bildung, die Auseinandersetzung mit der Geschichte und auf die Erinnerungskultur. Der Ministerpräsident wünschte der Ausstellung einen großen Zuspruch: „Sie wird hoffentlich viele Besucherinnen und Besucher finden und das Interesse auf einen besonderen Aspekt der albanischen Geschichte lenken. In Albanien konnten unter faschistischer Besatzung bis auf wenige Ausnahmen alle Juden durch die Hilfe der muslimischen Bevölkerungsmehrheit gerettet werden“. Die Erinnerung daran sei nach wie vor wichtig für das demokratische Zusammenleben in Gegenwart und Zukunft in Europa, betonte Woidke. Nach seinen Worten markiert der 9. November 1938 den Wendepunkt von der Diskriminierung zur organisierten und systematischen Verfolgung jüdischer Bürger in Deutschland, „die im größten und schlimmsten Völkermord in der Geschichte der Menschheit gipfelte“. Zahlreiche Mitglieder der Landesregierung gedachten am Samstag bei mehreren Veranstaltungen der Pogromnacht im November 1938.