Staatskanzlei

Neuer Kanal im Seenland stärkt Tourismus –
Platzeck und Tillich bei Einweihung in der Lausitz

veröffentlicht am 01.06.2013

Großkoschen (1. Juni 2013) - Die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Matthias Platzeck und Stanislaw Tillich, haben im Lausitzer Seenland mit dem Koschener Kanal ein für die gesamte Region bedeutsames Projekt offiziell eingeweiht: Der neue Kanal verbindet den Senftenberger See in Brandenburg und den Geierswalder See in Sachsen. Die Wasserstraße ist 1,1 Kilometer lang. Geplant ist, dass im Herzen des Lausitzer Seenlandes bereits in den nächsten Jahren durch weitere Kanäle ein Verbund von zehn Seen mit insgesamt rund 7.000 Hektar Wasserfläche entsteht. „Die Fertigstellung ist ein Meilenstein“, sagte Tillich bei der Zeremonie. „Es eröffnen sich damit ganz neue Perspektiven. Unser Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Tourismusbranche weiter zu stärken. Ein besonders wichtiges Vorhaben ist dabei die schiffbare Verbindung zwischen den Seen und über Ländergrenzen hinweg.“ Ministerpräsident Platzeck nannte das Projekt einen „Brückenschlag zwischen der wirtschaftlichen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Lausitz“. Das Seenland stehe für künftige Lebensqualität und „für die Versöhnung mit der Lausitzer Landschaft. Zugleich erinnerte Platzeck an den Ursprung des heute wachsenden Seenlandes: Braunkohle stehe seit Generationen für Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze und persönliche Perspektiven. Jetzt habe sie zudem eine Renaissance erfahren; denn sie sorge für Energiesicherheit und bezahlbare Preise und sei somit eine „unabdingbare Brückentechnologie auf dem Weg zur Energiewende“. Deshalb kämpfe er mit Ministerpräsident Tillich dafür, „dieses Ass nicht ohne Not aus der Hand zu geben“. Auf der anderen Seite sei klar: „Wo der Tagebau geht, hinterlässt er eine verunstaltete Landschaft und die Frage nach neuen wirtschaftlichen Perspektiven. Die Lausitzer Seenkette ist eine Antwort auf beides. Als größte künstliche Wasserlandschaft Europas ist sie ein ästhetisches Highlight und ein Quell von neuer Lebensqualität für die ganze Region. Zugleich ist sie eine wirtschaftliche Perspektive und ein ganz zentrales Element für die Zukunft der Lausitz.“ Auch Sachsens Regierungschef Tillich verwies auf die Chancen beim weiteren Aufbau eines sanften Tourismus im Lausitzer Seenland. „Es ist wunderbar zu sehen, wie sich eine durch die Kohleförderung veränderte Landschaft zur größten von Menschenhand geschaffenen Wasserlandschaft Europas entwickelt. Ich bin optimistisch, dass sich hier in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sehr viel bewegt. An 23 Seen in Sachsen und Brandenburg ist Platz für Investoren, ihre Ideen zu verwirklichen. Der Tourismus im Freistaat ist bereits heute ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Jeder zwanzigste Euro, der in Sachsen verdient wird, stammt aus dem Tourismus“, sagte Tillich weiter. „Und angesichts des Lausitzer Seenlands und des Leipziger Neuseenlands bin ich mir sicher, dass dieser Wirtschaftszweig eine gute Zukunft hat.“ Bereits in der Vergangenheit gab es kräftige Zuwächse bei den Übernachtungszahlen. Im sächsischen Teil des Seenlandes verzeichnete die Branche 2012 ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach Angaben Platzecks bringt es das Lausitzer Seenland schon heute länderübergreifend auf 400.000 Übernachtungen jährlich. „Unser Ziel ist, dass wir in zehn Jahren bei 1,5 Millionen sind.“