Staatskanzlei

Platzeck unterstützt Ausstellung über jüdisches Leben in Preußen

veröffentlicht am 20.08.2011

Ministerpräsident Matthias Platzeck unterstützt eine geplante Wanderausstellung über die Geschichte der Juden in Brandenburg-Preußen. Für die Exposition „Das Jahr 1812. Ein Meilenstein auf dem Weg zur Gleichstellung der Juden in Preußen“ stellt Platzeck 5000 Euro aus Lottomitteln zur Verfügung. An dem Projekt, das der 200. Wiederkehr des Emanzipationsedikts von 1812 gewidmet ist, arbeiten das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien als Aninstitut der Universität Potsdam gemeinsam mit der Kulturzentrum Rathenow GmbH. Platzeck betonte: „Zurückliegende Kapitel unserer Geschichte müssen immer wieder auf zeitgemäße Weise in Erinnerung gerufen werden, denn nur so können wir das Hier und Heute verstehen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Ausstellung den Besuchern jüdisches Leben nahe bringen und die Bedeutung des Judentums für Brandenburgs Entwicklung deutlich machen wird.“ Die Ausstellung wird am 11. März kommenden Jahres im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam eröffnet und soll danach zunächst in Rathenow, Bad Freienwalde, Berlin, Halberstadt und Neuhardenberg gezeigt werden. Die Schau will anhand der Lebenswege von Mitgliedern der jüdischen Familie Lesser aufzeigen, wie sich das Emanzipationsedikt konkret auswirkte. Mit dem Edikt wurden Juden zu preußischen Staatsbürgern. Es wurde ihnen Niederlassungs-, Handels- und Gewerbefreiheit gewährt. Allerdings enthielt das Edikt auch Einschränkungen. So bekamen Juden Stellen im Staatsdienst bei Verwaltung und Justiz sowie im Offizierskorps nur dann, wenn sie ihrem Glauben abschworen. Der Großteil der Exponate wird aus Familienbesitz stammen. Dazu zählen Briefe, Bücher, Fotos und der originale Staatsbürgerbrief der Familie Lesser aus dem Jahr 1812. Mitglieder diese Familie haben in Literatur und Kunst, Gartenbauarchitektur und im Bankenwesen Spuren im Land hinterlassen.