Staatskanzlei

„Erinnerung an Maueropfer bewahren“ – Platzeck und Wowereit enthüllen Erinnerungsstele

veröffentlicht am 08.08.2011

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit haben dazu aufgerufen, die Erinnerung an die Todesopfer an der Berliner Mauer wach zu halten. Die Schicksale der Menschen dürften nicht in Vergessenheit geraten, betonten die Regierungschefs am Montag in Teltow. Dort wurde in Gegenwart von Hinterbliebenen die erste neue Erinnerungsstele für Maueropfer enthüllt. In der Nähe des jetzigen Standorts der Stele am Teltowkanal waren 1963 Peter Mädler und 1966 Karl-Heinz Kube bei Fluchtversuchen erschossen worden. Platzeck und Wowereit hoben hervor, das Schicksal Mädlers und Kubes stehe stellvertretend für das der 136 Menschen, die zwischen 1961 und 1989 an der Berliner Mauer starben. Platzeck sprach den Angehörigen von Karl-Heinz Kube sein tiefes Mitgefühl aus: „Ich hoffe, die Errichtung einer Erinnerungsstele ganz in der Nähe des Ortes, an dem er zu Tode kam, ist für Sie Trost und Genugtuung.“ Die staatlichen Stellen der DDR seien oft unmenschlich mit den Angehörigen umgegangen. Hinterbliebene von Peter Mädler hatte die Stiftung Berliner Mauer nicht mehr ausmachen können. Für die Landesregierung betonte Platzeck, es sei ihr ein „wichtiges Anliegen, aller Opfer der SED-Diktatur zu gedenken und zu einer bleibenden Erinnerung an sie beizutragen.“ Die Landesregierung stelle sich deshalb der Aufgabe, die DDR-Geschichte gerade für Jugendliche nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. So sorge das Bildungsministerium für eine verstärkte Auseinandersetzung damit im Schulunterricht. Nach Worten Wowereits wird mit der Einweihung der ersten Stele „ein Zeichen der Trauer um diejenigen gesetzt, die an der Mauer ums Leben kamen. Dies ist ferner auch ein Zeichen des Mitgefühls mit den Hinterbliebenen.“ Der 50. Jahrestag des Mauerbaus sei ein besonders geeigneter Anlass, solche Erinnerungsorte zu schaffen. Insgesamt werden auf brandenburgischem Territorium entlang des Berliner Mauerweges 29 Stelen errichtet, mit denen an 50 Todesopfer erinnert werden soll. Die Aufstellungsorte werden jeweils möglichst nah an der Stelle sein, an denen die Opfer zu Tode kamen. Zugleich orientieren sich die Orte am Mauerweg, damit viele Leute die Möglichkeit erhalten, sich auch mit der Geschichte des Platzes auseinanderzusetzen. Die Landesregierung unterstützt das Stelen-Projekt der Stiftung Berliner Mauer mit 150.000 Euro, das Land Berlin beteiligt sich mit 50.000 Euro. Am 12. August werden die Landesregierung und der brandenburgische Landtag in einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung in der Sacrower Heilandskirche an den 50. Jahrestag des Mauerbaus erinnern. Am 13. August werden Vertreter der Landesregierung und des Landtages in einer Schweigeminute vor der Potsdamer Nikolaikirche der Mauertoten gedenken.