Staatskanzlei

Woidke erinnert an Opfer der Konzentrationslager - Gedenken zum 72. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen

veröffentlicht am 23.04.2017

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat der Hunderttausenden Opfer der nationalsozialistischen Konzentrationslager gedacht und zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen. Auf der Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Sachsenhausen durch sowjetische und polnische Soldaten vor 72 Jahren sagte Woidke heute:

„Wir erinnern an die mutigen Gegner des NS-Regimes, an Juden, Homosexuelle und psychisch Kranke, an Sinti und Roma, an die Verschleppten aus den besetz-ten Staaten Europas und an die sowjetischen Kriegsgefangenen, die in Sachsen-hausen und in den anderen Lagern erniedrigt, misshandelt, getötet und zu medi-zinischen Experimenten missbraucht wurden. Wer sich mit diesen Schicksalen beschäftigt, lernt den Wert von Frieden, Freiheit und Demokratie zu schätzen."

Der Ministerpräsident nannte Gedenkstätten wie Sachsenhausen „Orte des An-stoßes". Sie machten bewusst, wie leicht demokratische Strukturen angegriffen werden können und wie schwer es sei, sie zu verteidigen. Woidke: „Gedenkstätten und Gedenkorte zeigen nicht nur Unterdrückung, Barbarei und Willkür der NS-Diktatur. Sie zeigen auch, welche Handlungsmöglichkeiten der Einzelne in der Diktatur besaß und was verantwortungsvolles Gewissen bewirken kann."

Woidke versicherte, die Landesregierung stelle sich auch weiterhin der Aufarbei-tung der Vergangenheit, der Erinnerung an die Verbrechen der Nazis und der Würdigung der Verfolgten und Opfer. Woidke: „Das ist ein Auftrag an uns alle. Er gilt über Generationen hinweg. Er war Verpflichtung für die, die vor uns Verant-wortung trugen, er gilt für uns und er bleibt Auftrag für alle, die nach uns kommen."

Als „Modell- und Schulungslager" in unmittelbarer Nähe Berlins nahm das KZ Sachsenhausen eine Sonderstellung im System der nationalsozialistischen Kon-zentrationslager ein. So wurde 1938 die Inspektion der Konzentrationslager, die Verwaltungszentrale für alle Konzentrationslager im deutschen Machtbereich, von Berlin nach Oranienburg verlegt. Zwischen 1936 und 1945 waren im KZ Sachsen-hausen mehr als 200.000 Menschen inhaftiert.

Weitere Informationen, auch zu allen Gedenkveranstaltungen unter www.stiftung-bg.de

 

Sachsenhausen-Gedenkveranstaltung (application/pdf 239.5 KB)