DemografieForum Brandenburg - Newsletter März

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Thema „Älterwerden und Pflege“ nimmt eine zunehmende Bedeutung ein. Das Demografie-Beispiel des Monats Februar stellt eine an die Bedürfnisse der Menschen im ländlichen Raum angepasste Initiative aus dem Havelland dar. Über das Demografieportal des Bundes und der Länder wurde der neue Praxisdialog „Vor Ort füreinander sorgen“ gestartet, bei dem nun die Beteiligung aller gesellschaftlichen Akteure gewünscht ist. Auch der bevorstehende Zukunftstag Brandenburg kann nur erfolgreich sein, wenn Unternehmen, Schulen und Schülerinnen bzw. Schüler sich aktiv einbringen. Darüber hinaus informiert der März-Newsletter über Wettbewerbe, Handlungshilfen und Veranstaltungen, die zu wichtigen Querschnittsthemen wie „Projekttransfer“, „Kommunalfinanzen“ oder „Rechtliche Rahmenbedingungen für Vereine und Organisationen“ Wissen anbieten.

Viel Spaß bei der Lektüre
vom Redaktionsteam „Demografischer Wandel“ der Potsdamer Staatskanzlei

Newsletter März 2015

Passgenaues Angebot - „Schulungsserie Gesundheit und Pflege Nennhausen“ ist Demografie-Projekt im Februar 2015

Das Amt Nennhausen ist am 13. Februar 2015 für die bei der Mieterinsel Nennhausen angesiedelte „Schulungsserie Gesundheit und Pflege“ vom Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Rudolf Zeeb, als beispielgebendes Demografie-Projekt im Februar 2015 gewürdigt worden. Im Rahmen des speziell auf den ländlichen Raum zugeschnittenen Angebots erhalten Interessierte dort und in drei weiteren Gemeinden des Amtes kostenlose Informationen und individuelle Beratungen rund um das Älterwerden.

Auszeichnung in Nennhausen

Die Schulungsserie ist Teil des 2010 gestarteten „Demografie-Projektes Havelland“, dem Strategiepaket des Landkreises zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen. Anlässlich der Auszeichnung betonte Staatssekretär Zeeb: „Angesichts einer älter werdenden Bevölkerung und einer steigenden Zahl an Pflegebedürftigen ist dieses Projekt topaktuell. Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die starke Partner vor Ort braucht, so wie hier im Havelland.“ Er würdigte insbesondere das Zusammenwirken von Landkreis, Städten und Gemeinden zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen als beispielgebend.

Die auf Wunsch von Besuchern der Mieterinsel ins Leben gerufene Schulungsserie informiert über Themen wie „Wohnen im Alter“, „Pflege in der Familie“ bis hin zu „Vorsorgerecht“ oder „Patientenverfügung“. Experten von verschiedenen Einrichtungen und Institutionen wie Sozialamt, Pflegestützpunkt, Diakonisches Werk und Sanitätshaus geben Ratschläge und Tipps u.a.m. Der aktuelle Schulungszyklus beschäftigt sich mit dem Thema Demenz.

Das niedrigschwellige und dezentrale Angebot für die interessierten Bürger vor Ort sind zwei Erfolgsfaktoren des Projektes. Mit diesem Ansatz planen der Landkreis und die beteiligten Akteure, die Schulungsreihe auch auf andere Gemeinden zu übertragen.

Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“

Mit dem neuen Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sollen strukturschwache ländliche Räume beim Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels unterstützt und die Entwicklung von zukunftsweisenden Projekten gefördert werden. Aus Brandenburg nehmen die Landkreise Elbe-Elster, Prignitz sowie Spree-Neiße am Modellvorhaben des Bundes teil.

Logo Land Aufschwung

Ziel des BMEL ist es, Regionen bei der Entwicklung und Umsetzung individueller Zukunftskonzepte zu unterstützen. So sollen Maßnahmen initiiert werden, die die regionale Wertschöpfung erhöhen, die Beschäftigung im ländlichen Raum sichern oder neue Wege der kommunalen Zusammenarbeit aufzeigen. Für die vorgeschaltete Start- und Qualifizierungsmaßnahme von Dezember 2014 bis Mai 2015 wurden zunächst 39 Landkreise ermittelt. Sie sind aufgefordert, für ihre Region passgenaue und innovative Konzepte zu erarbeiten. Insbesondere geht es darum, aktive, unternehmerische Menschen in der Bewerberregion zusammenzubringen und deren Ideen und Möglichkeiten in die Entwicklungskonzeption einzufließen zu lassen.

Auf der Grundlage der eingereichten regionalen Zukunftskonzepte entscheidet eine Jury im Juni 2015 darüber, welche Modellregionen bei der Umsetzung durch das Bundeslandwirtschaftsministerium von Juli 2015 bis Juni 2018 gefördert werden. Eine Unterstützung von bis zu dreizehn Regionen für die Laufzeit des Modellvorhabens ist vorgesehen. Land(auf)Schwung ist eine Maßnahme innerhalb des Bundesförderprogramms „Ländliche Entwicklung“.

„Wissen und Projekte teilen: Methoden erfolgreichen Projekttransfers“

Wie kann es gelingen, gute Lösungen auf gesellschaftliche Herausforderungen in die Breite zu tragen und andere vom Erfahrungswissen erfolgreicher Projekte profitieren zu lassen? Zu dieser Frage haben der Bundesverband Deutscher Stiftungen und die Bertelsmann Stiftung den Leitfaden „Wissen und Projekte teilen“ herausgegeben.

Wissen und Projekte teilen

Für viele gesellschaftliche Herausforderungen sind durch verschiedenste Initiativen bereits gute Lösungen gefunden worden. Der Praxisratgeber erklärt in drei Schritten – „prüfen – entscheiden – planen“, wie es gelingen kann, Wissen über erfolgreiche Projekte zu verbreiten und so einen Projekttransfer zu ermöglichen. Zunächst geht es darum, das eigene Projekt auf Herz und Nieren zu prüfen, ob es für einen Transferprozess geeignet ist. Im zweiten Schritt werden die Akteure bei der Entscheidung für eine oder mehrere Transferstrategie(n) unterstützt. Zuletzt gibt der Leitfaden Hilfestellung bei der konkreten Umsetzung des Transfers.

Auch im Rahmen des Internetportals www.opentransfer.de, das 2013 von der Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit der Stiftung Bürgermut gegründet wurde, besteht die Möglichkeit, in einen offenen Wissensaustausch rund um das Thema Projekttransfer zu treten.

Wettbewerb „Kerniges Dorf“

Der bundesweite Wettbewerb richtet sich an kleine Orte, die bei der Ortsgestaltung die Veränderungen in der Bevölkerung berücksichtigen und dabei nachhaltig mit ihren Gebäuden und Flächen umgehen. Gesucht werden vorbildliche Ideen und Maßnahmen, die bspw. die Innenentwicklung des Dorfes stärken oder auch einen mutigen Abriss erfordern und/oder die Neugestaltung von Freiflächen beinhalten.

Logo Kerniges Dorf

Am Wettbewerb teilnehmen können alle Gemeinden oder Ortsteile mit weniger als 5.000 Einwohnern, die Gestaltungsideen für ihr Dorf entwickelt haben. Umsetzungsbeispiele, Kreativität und Bevölkerungsbeteiligung sind weitere Aspekte, die bei der Auswahl der Gewinner berücksichtigt werden. Der von der Agrarsozialen Gesellschaft e.V. ausgerichtete Wettbewerb wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt. Es werden fünf gleichwertige Preise in Höhe von insgesamt 10.000 € vergeben. Einsendeschluss ist der 30. April 2015.

Praxisdialog „Vor Ort füreinander sorgen“ gestartet

Am 2. März 2015 ist auf dem Demografieportal des Bundes und der Länder der neue Praxisdialog gestartet worden. Dieser steht unter dem Motto "Vor Ort füreinander sorgen". Anhand eines Praxisbeispiels aus dem Saarland soll ein grenzen- und ebenenübergreifender Dialog und Erfahrungsaustausch zum Thema „Miteinander und Gemeinschaft vor Ort“ entstehen.

Praxisdialog

Im Mittelpunkt steht dabei ein gelungenes Praxisbeispiel „Brebach versorgt sich selbst" des Diakonischen Werks an der Saar, das in einem generationen- und kulturenübergreifenden Netzwerk Unterstützung aus dem Stadtteil für den Stadtteil organisiert. Das Team, das dieses Projekt realisiert hat, steht vom 2. März bis 15. April für Fragen zur Verfügung. Wer sich am Dialog beteiligt, kann aber nicht nur Fragen stellen und sich informieren, sondern auch das eigene Wissen teilen und ebenfalls Best-Practice-Beispiele anführen.

Kommunalkongress „Stadt Land Bund – Finanzbasis stärken, Spielräume schaffen“

Mit dem Kommunalkongress stellt die Bertelsmann Stiftung regelmäßig Reformwissen für die lokale Politik und Verwaltung vor. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität auf kommunaler und regionaler Ebene. Der diesjährige Kongress findet am 16./17. März 2015 in Berlin statt. Er befasst sich mit dem Fragenkomplex, wie durch eine solide Finanzausstattung und –wirtschaft die kommunale Handlungsfähigkeit erhalten bzw. gestärkt werden kann.

Foto: fotolia.com

Im Rahmen des zweitägigen Kongresses können sich Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen darüber informieren, wie aus eigener Kraft die Haushaltssituation verbessert und Handlungsspielräume erhalten bzw. beschaffen werden können oder auch welche Chancen sich durch die Neuordnung der föderalen Finanzbeziehungen im Rahmen der Föderalismuskommission III bieten. Neben Fachbeiträgen werden in parallelen Fachforen praxisorientierte Beispiele aus dem In- und Ausland vorgestellt und diskutiert.

Reinschnuppern! - 13. Zukunftstag Brandenburg am 23. April 2015

Auch in diesem Jahr bietet der Zukunftstag Mädchen und Jungen aus Brandenburg die Chance, einen ganz anderen Blick auf die Arbeitswelt zu bekommen. Mädchen können an diesem Tag „typische Jungsberufe“ ausprobieren und umgekehrt.

Logo Zukunftstag

Beteiligen können sich Schülerinnen und Schüler insbesondere der Jahrgangsstufen sieben bis zehn. Sie können durch Tagespraktika in den teilnehmenden Unternehmen sowie den Besuch von Informationsveranstaltungen einen Einblick in die Berufswelt erhalten und sich über für sie noch „untypische“ Berufe informieren. Darüber hinaus soll der Zukunftstag auch das Gespräch zwischen Schulen, Jugendlichen, Unternehmen und Institutionen anregen. Es geht dabei um die Chancen von Frauen und Männern auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Der Zukunftstag wird federführend vom brandenburgischen Bildungsministerium betreut und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Jahrestagung 2015 der Deutschen Gesellschaft für Demographie e.V. (DGD)

Unter dem Motto „Spektrum demografischer Forschung in Deutschland: Herausforderungen, Leistungen – Perspektiven“ findet vom 16.-18. März 2015 in Berlin die diesjährige Jahrestagung der DGD statt.

Logo Gesellschaft für Demographie

Im Verlauf der dreitägigen Veranstaltungen informiert eine Vielzahl von Expertinnen und Experten im Rahmen von thematischen Sessions über aktuelle demografische Entwicklungen und Trends. Die Themenpalette reicht von „Regionalen Disparitäten und Lebenssituationen älterer Menschen“ über „ Migration und Integration im Wandel“ bis hin zu „Familie und Fertilität“ u.a.m.

Infoveranstaltung „Zivil-, Zuwendungs- und Steuerrecht“

Das „Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg“ informiert im Rahmen einer Veranstaltung am 13. Juni 2015 in der Heimvolkshochschule am Seddiner See über rechtliche Rahmenbedingungen für Vereine und andere gemeinnützige Organisationen.

Veranstaltungshinweis

Für das erfolgreiche Handeln von gemeinnützigen Organisationen wie Vereinen oder Stiftungen sind fundierte Kenntnisse über die rechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich. Dazu gehört einerseits das Wissen um steuerrechtliche Vorschriften, andererseits sind auch zivil- und zuwendungsrechtliche Regelungen zu beachten. Das eintägige Fachseminar richtet sich deshalb an Vertreterinnen und Vertreter von gemeinnützigen Organisationen im ländlichen Raum und andere Interessierte, die eine gemeinnützige Struktur gründen wollen. Anhand von konkreten Beispielen werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Grundzüge der einschlägigen Rechtsgrundlagen allgemeinverständlich erläutert.