DemografieForum Brandenburg - Newsletter September 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

allmählich werden die Tage wieder kürzer, so dass wir Ihnen mit unserer neuen Ausgabe des Newsletters ein wenig „Lesefutter“ an die Hand geben möchten. In erster Linie finden Sie darin eine Vielzahl von Projekten und Initiativen, die inzwischen auch über die Brandenburger Landesgrenzen hinaus Beachtung gefunden haben.

Viel Spaß bei der Lektüre und spätsommerliche Grüße
vom Redaktionsteam „Demografischer Wandel“ der Potsdamer Staatskanzlei

Newsletter September 2014

Bildungsprojekt Heim(at)arbeit ist Demografie-Beispiel im August

„Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ – dass dieses Sprichwort nicht unbedingt seine Richtigkeit hat, zeigt der Verein Akademie für Landschaftskommunikation mit seinem Projekt „Heim(at)arbeit“. Für seine Bemühungen , jungen Menschen die Vielfalt an Arbeits- und Lebensperspektiven auf dem Land näher zu bringen und sie damit an die Heimat zu binden, wurde die Initiative am 27. August 2014 vom Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Albrecht Gerber, als Demografie-Beispiel des Monats geehrt.

Poster zu Heimarbeit

In Zusammenarbeit mit zwei Wriezener Schulen wurden im Rahmen des Projekts Bildungsmodule für die achten und neunten Klassen entwickelt. Dadurch erhalten Mädchen und Jungen die Möglichkeit, im Unterricht ihre Region für sich entdecken zu können. Sie besuchen Arztpraxen, Kfz-Werkstätten, landwirtschaftliche Betriebe und andere in der Region beheimatete und verwurzelte Menschen und lernen so nicht nur Berufsfelder sondern auch Lebensentwürfe auf dem Land kennen. Gerber sagte bei seinem Vor-Ort-Besuch in Wriezen: „Eigenes Erleben ist oft einprägsamer als Schulbuchweisheit. Die Schülerinnen und Schüler können in persönlichen Gesprächen hinterfragen, was es heißt, auf dem Land zu leben und sich dort zu engagieren. Das Leben auf dem Land bietet für die junge Generation viele Chancen, auch mit neuen Ideen selbst zu gestalten.“ Er warb dafür, dass weitere Schulen dieses Projekt im Unterricht aufnehmen.
Die Vor-Ort-Recherchen werden im Unterricht auf verschiedene Weise verarbeitet. So schreiben die Jugendlichen Artikel für eine Projektzeitung oder fertigen Collagen und Comics zu den von ihnen geführten Interviews mit Menschen aus der Region.
Weitere Informationen

„Vorbild sucht Nachahmer“ - Demografie-Projekte mit Vorbildcharakter

Im Rahmen der Tagung „Vorbild sucht Nachahmer“ trafen sich am 23.06.2014 rd. 200 Experten im Bundeswirtschaftsministerium, um neue Ansätze der Daseinsvorsorge zu diskutieren. Neben Präsentationen in fünf thematischen Fachforen wurden verschiedenste innovative Lösungsansätze aus allen Bundesländern als Posterausstellung vorgestellt, die zeigen, wie Städte und Gemeinden auf die demografischen Herausforderungen reagieren.

Tagungsbild

Einvernehmlich würdigten die Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, die Parlamentarische Staatssekretärin beim BMWi, Iris Gleicke, der brandenburgische Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, Jörg Vogelsänger sowie die Bevollmächtigte des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund, Dr. Pirko Kristin Zinnow, das Engagement der vielen Akteure in den Kommunen und forderten Unterstützung und Solidarität für strukturschwache und ländlich geprägte Regionen.
Unter den von den Ländern präsentierten „Guten Beispielen“ zur Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen befanden sich insgesamt sieben Projekte aus Brandenburg. Vertreten war unter anderem der „KombiBus“ aus der Uckermark, das Projekt „Sternstunden“ der Kita Schnatterenten oder auch die Willkommensagentur Uckermark.
Präsentationen der Projekte der Bundesländer zur Daseinsvorsorge (PDF)
Zur Pressemitteilung des BMWi

„Deutschland – Land der Ideen“: 7 Projekte aus Brandenburg ausgewählt

Am 3. Juli 2014 konnte der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, sieben brandenburgischen Initiativen zur erfolgreichen Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ gratulieren. Über rund 1.000 Einsendungen wurden zum diesjährigen Jahresthema „Innovationen querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht“ eingereicht.

Woidke erklärte „Wir in Brandenburg können stolz darauf sein, dass hier die demografischen Herausforderungen offensiv angegangen werden. Das Land unterstützt die Entwicklung regional angepasster Lösungsansätze für die demografischen Veränderungen weiter.“
Unternehmen, Vereine, Forschungseinrichtungen und Verbände waren bis Ende April aufgefordert, Projekte einzureichen, die einen Beitrag zur Gestaltung ländlicher Räume und Regionen liefern und zu deren Zukunftsfähigkeit beitragen. Die von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und der Deutschen Bank eingesetzte Wettbewerbsjury hatte am 01.07.2014 die 100 besten Projekte aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Bildung und Gesellschaft verkündet. Diese werden von August 2014 bis März 2015 täglich ausgezeichnet. Im Oktober und November 2014 hat die Öffentlichkeit die Möglichkeit, per Online-Abstimmung den Publikumssieger zu wählen. Dieser wird gemeinsam mit sechs Bundessiegern (aus jeder Kategorie) im Laufe des Wettbewerbsjahres geehrt werden.

Poster zu querfeldein

Die ausgewählten brandenburgischen Projekte sind nach Angaben der Initiative „Land der Ideen“:

Wirtschaft

  • KombiBus – Transportservice für die Uckermark, Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH, Schwedt/Oder, Preisverleihung: 24.02.2015
    Ein Busunternehmen bringt Menschen und Waren ans Ziel und die ländliche Versorgung auf die Überholspur
  • Regionalentwicklungsprogramm „entersocial“, gemeinnützige Social Impact GmbH, Potsdam, Preisverleihung: 25.11.2014,
    Eine Agentur unterstützt engagierte Menschen dabei, die Entwicklung ihres Dorfes voranzutreiben

Wissenschaft

  • Optimierte Biokohle aus agrarischen Reststoffen, Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e. V. (ATB), Potsdam, Preisverleihung: 03.09.2014,
    Forscher entwickeln ein Verfahren, um Felder mit verkohlten Gärresten aus der Biogasherstellung zu düngen

Bildung

  • GemüseAckerdemie, Ackerdemia e. V., Potsdam, Preisverleihung: 14.10.2014,
    Ein schulbegleitendes Bildungsprogramm vermittelt ganzheitliches Wissen über Landwirtschaft und gesunde Ernährung

Gesellschaft

  • Lebensfreude – Netzwerk für Demenzkranke, Ärztenetz Südbrandenburg Consult GmbH, Elsterwerda, Preisverleihung: 28.11.2014,
    Ein Netzwerk aus Profis und Ehrenamtlichen ermöglicht Menschen mit Demenz ein selbstbestimmtes Leben auf dem Land
  • Willkommens-Agentur Uckermark, Zuhause in Brandenburg e. V., Templin, Preisverleihung: 11.10.2014,
    Mit einer Charmeoffensive und Beratungsangeboten lockt ein Verein Weggezogene und Zuzügler aufs Land
  • Zahnärztlicher Hausbesuchsdienst Uckermark, Zahnarztpraxis Kerstin Finger, Templin, Preisverleihung: 07.11.2014,
    Mit einer mobilen Praxis behandelt ein Zahnarztteam auf dem Land Ältere und Pflegebedürftige zu Hause

Zur Pressemitteilung | Zu den Preisträgern „Querfeldein“

„Räuberleiter“ auf dem Brandenburg-Tag

Ministerpräsident Dr. Woidke ehrt auf dem Brandenburg-Tag das Mentorenprojekt „Aktion Räuberleiter“.

Im Rahmen des diesjährigen Brandenburg-Tages in Spremberg hat der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, am 5. Juli 2015 das von der Freiwilligenagentur und der Wirtschaftsförderung der Stadt Spremberg initiierte Projekt „Aktion Räuberleiter“ als nachahmenswertes Demografie-Beispiel ausgezeichnet. Ehrenamtliche Mentoren unterstützen hierbei Jugendliche der 9. Klassen der Berufsorientierten Oberschule Spremberg bei der Berufsfindung. Als unabhängige Vertrauenspersonen sind die Paten in der Lage, Berufs- und Lebenserfahrungen weiterzugeben und die Jugendlichen in der sozialen Kompetenz und der Lernmotivation zu stärken.

Freiwilligenagentur Spremberg

Woidke betonte: „Die Mentoren helfen Jugendlichen, ihre Stärken zu erkennen. Sie sind Vertraute und Berater, Trainer und Pädagoge zugleich. Durch ihre Arbeit tragen die Mentoren dazu bei, Jugendliche auf die Berufswelt vorzubereiten, einen vorzeitigen Abbruch der Lehre zu verhindern und die Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Die ‚Räuberleiter‘ ist also ein durch und durch nachhaltiges Projekt.“

Gestartet ist das Projekt vor einem Jahr im Juli 2013 mit fünf Mentoren. Diese erhalten bei Beginn des Einsatzes eine Mentoring-Schulung und treffen sich regelmäßig zweimal im Monat, um Erfahrungen auszutauschen. Wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die enge Zusammenarbeit der Mentoren mit Eltern, Lehrern, Berufsberatung und Ausbildungsbetrieb zusammen. Probleme und Konflikte können so rechtzeitig erkannt und entsprechende Hilfen eingeleitet werden.

Im Rahmen des diesjährigen Brandenburg-Tages wurden neben der Auszeichnung des Demografie-Beispiels des Monats auch die Ehrungen zum Ehrenamtler/in des Monats vorgenommen, um die Bedeutung des Ehrenamtes insbesondere vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungsprozesse zu unterstreichen. Auch die gut besuchte Ehrenamtsmeile in der Georgenstraße und der erstmals durchgeführte öffentliche Festtagstisch für Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler aus dem ganzen Land machten deutlich, dass bürgerschaftliches Engagement unverzichtbarer Bestandteil eines funktionierenden Gemeinwesens ist.
Weitere Informationen und auf der Internetseite der Freiwilligenagentur Spremberg

Aktionswoche „Engagement macht stark“

Am 12. September startet die 10. Woche des bürgerschaftlichen Engagements

Logo Engagement

„Engagement macht stark!“, und das schon seit 10 Jahren. So lange steigt nun schon die Woche des bürgerschaftlichen Engagements, bei der bundesweit für das Ehrenamt geworben wird. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck nutzen zahlreiche Akteure und Organisationen die Veranstaltungen rund um das bürgerschaftliche Engagement, um sich zu präsentieren, zu vernetzen und voneinander zu lernen. Die vom Bundesnetzwerk BBE organisierte Aktionswoche wird am 12. September von Bundesfamilienministerien Manuela Schwesig in Berlin offiziell eröffnet.
Zur Internetseite der Aktionswoche und einem Veranstaltungskalender für Brandenburg und Berlin geht es hier.

„Goldener Plan Brandenburg“ neu aufgelegt

Sportvereine als soziale Anker im Land werden bei investiven Vorhaben unterstützt

Sportler

Der brandenburgische Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger und der Präsident des Landessportbunds (LSB) Wolfgang Neubert haben am 08.07.2014 eine neue Vereinbarung zur Unterstützung von Investitionen für den Umbau und die Sanierung von Gebäuden von Breitensportvereinen auf dem Lande unterzeichnet. Auch in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 sollen investive Maßnahmen an Sportstätten als kommunikative Zentren der Regionen sowie als Zentren der Kinder- und Jugendarbeit mit Hilfe von Fördermitteln aus dem EU-Agrarfonds ELER (Europäischer Fonds zur Entwicklung ländlicher Räume) unterstützt werden
Weitere Informationen

Kita und Senioren unter einem Dach

Durch Umbau und Sanierung eines Plattenbaus wurde Raum für eine Kita und seniorengerechte Wohnungen geschaffen.

Preisträger Quelle:BBU
Quelle: BBU

Im Rahmen eines innovativen Umbauprojekts hat die Wohnungsbaugenossenschft „Uckermark“ Templin eG (WBG Templin) einen dreigeschossigen Plattenbau aus den 1980er Jahren saniert und für eine kombinierte Nutzung durch eine Kita und Seniorenwohnen eingerichtet. Durch Teilentkernung des Gebäudes und bedarfsgerechter Grundrissänderung sind eine Kita-Einrichtung mit 96 Plätzen und 11 Seniorenwohnungen entstanden. Zwei Wohneinheiten werden künftig für eine Tagespflege genutzt werden. Neben großzügig geschnittenen Gemeinschaftsräumen für beide Gebäudeteile wurden auch die Außenanlagen neu gestaltet, um eine gemeinschaftliche Nutzung für Jung und Alt zu ermöglichen. Für das Projekt, mit dem es gelungen ist, das Templiner Wohnquartier zu stärken und nachhaltig zu stabilisieren, erhielt die WBG Templin das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ im Monat Juli, das monatlich vom Verband der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen an innovative Projekte verliehen wird. Die Gesamtfinanzierungssume von rd. 1,6 Mio € wurde im Wesentlichen über Eigen- und Fremdmittel finanziert. Für 8% der Baukosten erhielt die Wohnungsbaugenossenschaft Fördermittel des Landes.
Weitere Informationen