Staatskanzlei

Bundesweite Premiere: Akademischer Titel
mit Berufsabschluss als Pfleger oder Physiotherapeut

Brandenburg stellt Weichen für Pflege-Gesundheitsberufe am Standort Senftenberg

veröffentlicht am 17.09.2013

Das Land Brandenburg beschreitet am Senftenberger Campus der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg bei der Zukunftssicherung im Gesundheits- und Pflegebereich neue Wege. Zum Start des Wintersemesters beginnen dort zwei Bachelorstudiengänge, die erstmals in einen akademischen und einen in das Studium integrierten Berufsabschluss münden. Mit den zwei Modellstudiengängen wird in Senftenberg ein Pflege- und Gesundheitsschwerpunkt begründet. Die Pläne zur Stärkung des Universitäts-Campus waren ein zentrales Thema der auswärtigen Kabinettssitzung heute in Senftenberg. Neu angeboten werden zwei Bachelor-Studiengänge, die die bundesgesetzlichen Vorgaben für Modellstudiengänge berücksichtigen: Der Studiengang „Pflegewissenschaften“ mit der Berufszulassung zur Altenpflege oder Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Studiengang "Therapiewissenschaften“ mit der Zulassung zum Physiotherapeuten. Für diese Studiengänge stehen jährlich bis zu 3,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Universität kooperiert bei der praktischen Ausbildung mit zahlreichen Einrichtungen der Region, darunter das Klinikum Niederlausitz in Senftenberg sowie der Landesausschuss für Innere Mission (LAFIM). Im Wintersemester 2014/15 soll das Angebot durch einen Masterstudiengang „Berufspädagogik für Gesundheit und Pflege“ ergänzt werden. Das Kabinett befasste sich eingehend mit diesen mit Blick auf die demografische Entwicklung und die Sicherung des Fachkräftebedarfs im Gesundheits- und Pflegebereich wichtigen Zukunftsfragen. Der Aufbau der neuen Studienangebote war in enger Abstimmung der BTU Cottbus-Senftenberg mit den Ministerien für Gesundheit, Soziales sowie Wissenschaft und Forschung erfolgt. Ministerpräsident Dietmar Woidke sprach von einem „wichtigen Signal“ für den Standort Senftenberg der Universität und für die Zukunftssicherung bei den Gesundheits- und Pflegeberufen. Woidke: „Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung wird deutlich steigen. Wir brauchen deshalb künftig auch mehr akademisch ausgebildetes Pflegepersonal. Die Landesregierung hat die Herausforderung erkannt und nimmt wichtige Weichenstellungen vor. Ich freue mich, dass unser Land auf diesem für die ganze Bundesrepublik so wichtigem Feld mit den Modellstudiengängen eine Vorreiterrolle einnimmt. Zugleich stärken wir den Universitätsstandort Senftenberg unserer neugegründeten BTU Cottbus-Senftenberg.“ Weiterer sichtbarer Ausdruck dieser Stärkung war im Anschluss an die Kabinettssitzung der Baustart für das neue Innovationszentrum am Campus. Der Neubau geht zurück auf einen Kabinettsbeschluss zum Regionalen Wachstumskern (RWK) Westlausitz. Ziel ist die Know-how-Entwicklung für umsetzungs- und vermarktungsnahe Projekte in enger Zusammenarbeit mit der Universität durch Wissenschaftler und fortgeschrittene Studenten. In dem Innovationszentrum sollen sich Unternehmen neu gründen und in den ersten fünf bis acht Jahren verbleiben. Der Bau wird mit 2,33 Mio. Euro aus EU-Mitteln gefördert.