Staatskanzlei

Platzeck: Kleist-Jahr lenkt Aufmerksamkeit
auf das literarische Brandenburg

veröffentlicht am 04.03.2011

Mit dem Kleist-Jahr 2011 wird nach Ansicht von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck die nationale und internationale Aufmerksamkeit auf das „beispiellose Werk“ des Dichters, die Kleist-Stadt Frankfurt (Oder) und das „reichhaltige literarische Erbe“ des Landes gelenkt. „Heinrich von Kleist ist ein großer Sohn Frankfurts und einer der bedeutendsten Dramatiker und Erzähler Deutschlands“, sagte Platzeck bei der Eröffnung des Kleist-Jahres am Freitag in der Oderstadt anlässlich dessen 200. Todestags. Platzeck betonte, Kleists Werke seien teils erhellend, teils auch verstörend, aber oft mit aktuellen Bezügen. Deshalb sei es wichtig, ihn „aus dem Elfenbeinturm der Dichter und Denker herauszuholen und mitten hinein in den Fokus des öffentlichen Interesses zu stellen“. Diese Aufgabe gelinge dem Frankfurter Kleist-Museum „in herausragender Weise“. Der Ministerpräsident wörtlich: „Mit den besonderen museumspädagogischen Ansätzen für Schüler und Jugendliche und den vielfältigen Veranstaltungen, Projekten und Forschungsvorhaben werden immer mehr Menschen für Heinrich von Kleist und sein Werk interessiert“. Der Erweiterungsbau des Museums schaffe neuen Raum für das literarische Erbe Kleists. Der Literat, so Platzeck, sei auch deshalb für die Nachwelt so spannend, weil er „sein Leben mit großer Intensität gelebt hat, oft gegen den Zeitgeist, immer auch im Streit mit den Anderen. Ganz Mensch der Aufklärung, war ihm ein Leben in Freiheit, gesteuert von der eigenen Vernunft, das oberste Gebot.“ Platzeck erinnerte auch an andere herausragende Schriftsteller, die Brandenburg prägten, und deren Gedenk- und Forschungsstätten vom Land gefördert würden. Mit dem Theodor-Fontane-Archiv im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam, dem Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum in Rheinsberg, dem Gerhart-Hauptmann-Haus in Erkner und eben dem Kleist-Museum habe Brandenburg „kulturelle Gedächtnisorte von nationaler Bedeutung“. Platzeck sagte: „Das Kleist-Jahr bietet die Chance, sich mehr mit den herausragenden märkischen Künstlern zu beschäftigen“. Vor Beginn der Feier zur Eröffnung des Kleist-Jahres mit zahlreichen Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg wurde im Beisein von Kulturstaatsminister Bernd Neumann der Spatenstich für den Museums-Neubau gesetzt. Das Kleist-Jahr steht unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Christian Wulff. Der Todestag des Dichters jährt sich am 21. November 2011 zum 200. Mal.