Staatskanzlei

25 Jahre Tschernobyl – Platzeck gegen Risikotechnologie Atomkraft

veröffentlicht am 28.02.2011

Ministerpräsident Matthias Platzeck sprach sich heute erneut gegen die Risikotechnologie Atomkraft und für den Ausbau Erneuerbarer Energien aus. Bei der Eröffnung der Wanderausstellung des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks IBB „25 Jahre nach Tschernobyl – Menschen – Orte – Solidarität“ an einer Eisenhüttenstädter Grundschule erinnerte er an den Nuklear-GAU, der als erste Umweltkatastrophe Auswirkungen auf ganz Europa hatte. „Es darf kein Vergessen und Verdrängen der Katastrophe geben, mahnt uns die Ausstellung“, so Platzeck, der Schirmherr der Ausstellung ist. Eine Energiepolitik, die die Gefahren der Atomenergie ausblende, sei fahrlässig. Der Ministerpräsident lobte die vielen solidarischen Initiativen, die sich zur Unterstützung der von der Katastrophe am unmittelbarsten betroffenen Menschen gegründet hätten, darunter der Verein „Initiative Kinder von Tschernobyl“ in Eisenhüttenstadt. „Das ist ein wegweisendes Beispiel gelebter Solidarität bei der Unterstützung von Kindern und Familien aus dem strahlengeschädigten Gebiet“, machte Platzeck deutlich. Er erinnerte daran, dass die in der DDR offiziell verschwiegene Katastrophe für viele Umweltgruppen ein erstes Aufbruchssignal gewesen sei. Die Ausstellung dokumentiert in den kommenden sechs Monaten an rund 40 Orten in Deutschland, Österreich und den Niederlanden die größte von Menschenhand verursachte Umweltkatastrophe in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie und mahnt gegen das Vergessen und Verdrängen des 26. Aprils 1986. Im Fokus der Ausstellung stehen die Erinnerungen von 30 Zeitzeugen aus der Ukraine und Belarus, die unmittelbar an den Aufräumarbeiten und an der Eindämmung der Katastrophe beteiligt waren. Persönlich werden sie vor Schulklassen und anderen Personengruppen über ihre Erinnerungen berichten.